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Pressemitteilung zu den Feierlichkeiten anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der PCK Raffinerie
Schwedt, 31. Mai 2024 – In diesem Jahr feiert die PCK Raffinerie ihr 60-jähriges Bestehen.
Am 30. Mai versammelten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der PCK Raffinerie in festlicher Atmosphäre an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt.
„Herzlichen Glückwunsch zu 60 Jahren Rohölverarbeitung in der PCK Raffinerie Schwedt. Es ist uns eine besondere Ehre und Freude, dieses Jubiläum zu begehen. Dieses Ereignis ist nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern gleichzeitig ein Blick in die Zukunft.“, begrüßte Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung der PCK, die Gäste. „Unser 60-jähriges Jubiläum ist ein Beweis für die beständige Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der PCK Raffinerie. Wir sind stolz auf unsere Geschichte und blicken optimistisch in die Zukunft, in der wir weiterhin eine Schlüsselrolle in der Energieversorgung und im wirtschaftlichen Fortschritt unserer Region spielen werden.“, erklärte Schairer.
Mit einem bunten, kurzweiligen Bühnenprogramm wurde die Feier eröffnet. Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke sowie der Parlamentarische Staatsekretär Michael Kellner hielten Grußwort.
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke sagte: „Seit sechs Jahrzehnten sind die PCK Raffinerie und Schwedt fest miteinander verbunden. Seit ihrer Gründung hat die Raffinerie über Generationen hinweg für gute Arbeitsplätze und Perspektiven für die Menschen in der Region gesorgt und damit maßgeblich zur Entwicklung und zum Wohlstand im Nordosten Brandenburgs beigetragen. Die PCK beliefert Brandenburg, Berlin und große Teile Ostdeutschlands zuverlässig mit Rohölerzeugnissen und stellt sicher, dass unsere Tankstellen versorgt und die Heizölspeicher gefüllt sind.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mit dem Ölembargo der Bundesrepublik hatte unmittelbare Auswirkungen auf die PCK und brachte große Unsicherheit für die Region mit sich. In engem Schulterschluss ist es allen Beteiligten gelungen, alternative Versorgungswege aufzubauen, die Arbeitsplätze zu sichern und mit einem umfangreichen Zukunftspaket die nachhaltige Transformation der Raffinerie und der Region voranzutreiben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der PCK bemerkenswertes geleistet. Sie können stolz auf das Erreichte zurückblicken und gleichzeitig mit Zuversicht in die Zukunft schauen. Gratulation zu dieser Erfolgsgeschichte! Die Landesregierung steht weiter fest an der Seite der PCK und ihrer Beschäftigten.“
Staatssekretär Michael Kellner unterstrich: „Ich gratuliere der PCK Raffinerie zum 60. Geburtstag sehr. Diese Raffinerie hat die Stadt Schwedt und die Uckermark in der Zeit ihres Bestehens stark geprägt. Der Wohlstand, der hier erwirtschaftet wurde und wird, hat eine ganze Region gestärkt. Nun macht sich die Raffinerie auf in eine weitere Transformation hin zu grünem Wasserstoff und alternativen Antriebstoffen. Auf diesem Weg ist die Unterstützung der Bundesregierung sicher, damit wir uns hier zum 75jährigen Bestehen wiedersehen werden“
Seit der technischen Fertigstellung im Jahr 1964 hat die PCK Raffinerie eine zentrale Rolle in der Energieversorgung von Berlin und Brandenburg gespielt. Über Jahrzehnte hinweg hat das Unternehmen zuverlässig und bezahlbar Kraftstoffe und Wärme geliefert, und damit einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität und zum Wohlstand der Region geleistet.
Mit tiefen Wurzeln in der Stadt Schwedt und der Uckermark ist die PCK nicht nur ein wichtiger industrieller Akteur, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber und Förderer der regionalen Entwicklung.
Zum Jubiläum lud die PCK Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Partnerinnen und Partnern, Gesellschaftervertreter sowie ausgewählte Gäste aus Politik und Gesellschaft zu zwei Abendveranstaltungen ein.
Für Rückfragen:
Viola Brocker
v.brocker@pck.de
Telefon: 03332 46-5496
Stellungnahme zu Schwefeldioxid (SO2)-Emissionswerten und Genehmigungen der PCK Raffinerie GmbH
Rechtliche Grundlage und Einordnung der SO2-Grenzwertfestlegungen
Die in mehreren Zeitungsartikeln getroffene Aussage, dass PCK bereits vor dem Embargo gegen russisches Erdöl mit einer Ausnahmegenehmigung gearbeitet habe, ist nicht korrekt. Sie muss im Kontext der gesamten 13. BImSchV betrachtet und terminologisch korrekt eingeordnet werden.
Innerhalb der europäischen und deutschen Gesetze gibt es Regelungen für Neuanlagen und für bestehende Anlagen.
Für das Industriekraftwerk (IKS) gilt aufgrund seiner installierten Feuerungswärmeleistung die 13. BImSchV, Verordnung über Großfeuerungs-, Gasturbinen- und Verbrennungsmotorenanlagen. Diese sieht für Neuanlagen einen Grenzwert für Schwefeldioxid (SO2) von 200mg/Nm3 vor.
Da das IKS vor dem Stichjahr 2015 im Sinne der 13. BImSchV in Betrieb genommen wurde (1998), ist das IKS eine bestehende Anlage und keineNeuanlage.
Das Kraftwerk (als Teil der Raffinerie) der PCK verbrennt zudem den Rückstand der letzten Verarbeitungsstufe einer Raffinerie, die auch als Destillations- und Konversionsrückstände bezeichnet werden.
Diese Konstellation aus einer bestehenden Großfeuerungsanlage, die Destillations- und Konversionsrückstände in einer Raffinerie verfeuert, ist im §51 der 13. BImSchV geregelt. Sie stellt somit keine Ausnahmegenehmigung dar, sondern ist Teil der Verordnung für bestehende Anlagen, die einen maximalen SO2-Grenzwert von 600mg/Nm³ ermöglicht.
Auf dieser rechtlichen Grundlage hat die PCK im Jahr 2017, abgestimmt mit der Überwachungsbehörde (Landesamt für Umwelt), einen SO2-Grenzwert von 500 mg/Nm³ beantragt. Die Behörde hat in ihrer Entscheidung diesen beantragten Grenzwert festgesetzt, jedoch – wie bei Entscheidungen dieser Art üblich - bis 31.12.2023 befristet.
Diese Entscheidung ist eine Festsetzung, keine Ausnahmegenehmigung.
Veränderte Situation seit dem 1. Januar 2023
Die Anlagen der PCK Raffinerie sind auf russisches Rohöl ausgerichtet und optimiert. Es besteht eine eingeschränkte Flexibilität hinsichtlich des Schwefelgehaltes im Rohöl. Auf mögliche Überschreitungen der gegenwärtig genehmigten Emissionsgrenzwerte hat PCK bereits im Juni 2022 Politik und Behörden hingewiesen.
Mit Verarbeitung von alternativen Rohölen ab dem 1.1.2023 sind die Einschränkungen offenkundig geworden. PCK hat daraufhin einen neuen Antrag auf Grundlage der europäischen IE-Richtlinie 2010/75/EU auf Zulassung eines SO2-Grenzwerts von 1.000 mg/Nm³ gestellt. Das Verfahren ist andauernd.
Notwendige technologische Anpassungen in der Raffineriekonfiguration sind Bestandteil der Projekte des Fördermittelantrages „Rostock Only“, welchen die PCK am 7. Juli 2023 an das BMWK gestellt hat. Planerische Vorbereitungen sind bereits im Gange. Selbstverständlich ist es unser Ziel, die deutschen Grenzwerte auch im Rahmen der Verarbeitung alternativer internationaler Rohöle einzuhalten.
Das Verhältnis zu unseren Nachbarn links und rechts der Oder ist uns sehr wichtig und Besorgnisse von Bürgerinnen und Bürgern nehmen wir sehr ernst. Die kontinuierlichen Immissionsmessungen über die Luftgütemessstationen des LfU in der Stadt Schwedt sowie der polnischen Hauptinspektion für Umweltschutz (GŁÓWNY INSPEKTORAT OCHRONY ŚRODOWISKA) in Widuchowa zeigen, dass die dort gemessenen Werte deutlich unter den gültigen SO2-Immissionsgrenzwerten liegen. Die Messwerte dieser Luftgütemessstationen können über das Internet von jedem zu jeder Zeit abgerufen werden.
Webseiten:
Messstation Widuchowa:
https://powietrze.gios.gov.pl/pjp/current/station_details/table/961/3/0
Messstation Schwedt:
Hamburg, 15. Dezember 2023 − Die Shell Deutschland GmbH (Shell) hat mit der Prax-Gruppe eine Vereinbarung über den Verkauf ihrer 37,5-prozentigen Beteiligung an der PCK Raffinerie GmbH (PCK) getroffen.
Die Veräußerung ist Teil der Absicht von Shell, ihr weltweites Raffinerie-Portfolio auf Kernstandorte zu reduzieren, die in den Zentren der operativen Tätigkeit von Shell integriert sind.
"Dies ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem fokussierteren Raffinerie-Portfolio und der Entwicklung hochwertiger integrierter Standorte wie dem Energy & Chemicals Park Rheinland", sagte Marco Richrath, SVP Chemicals & Products Europe.
Der Abschluss der Transaktion wird in der ersten Hälfte des Jahres 2024 erwartet, vorbehaltlich der Rechte der Partner und der behördlichen Genehmigungen.
Die Pressemitteilung der Shell Deutschland und Prax Group im Original ist hier zu finden: Shell vereinbart Verkauf der Beteiligung an der Raffinerie PCK Schwedt an die Prax-Gruppe | Über uns: Shell Energy
“Ich bin froh über diese Ankündigung, denn sie bringt für uns Klarheit und Planungssicherheit für die weitere Zukunft unserer PCK. Aus der Pressemitteilung der Prax wird ersichtlich, dass es ein strategisches Interesse an dem Standort gibt. Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit”, sagt Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung PCK.
Auch der Betriebsrat der PCK äußert sich positiv über die heute veröffentlichte Nachricht: „Für uns ist es wichtig, dass mit Prax ein Unternehmen die Anteile erwirbt, welches ein Interesse an der Standort- und Arbeitsplatzsicherung hat. Wir warten nun auf die behördlichen Genehmigungen und freuen uns auf die ersten persönlichen Gespräche mit den Vertreterinnen und Vertretern des Unternehmens.“
„Wir bewegen Berlin und Brandenburg – auch morgen! war der Titel der Fachtagung zur Transformation am 19. Oktober an den Uckermärkischen Bühnen in Schwedt. Die PCK Raffinerie Schwedt und die Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für nachhaltige Energieträger, Mobilität und Kohlenstoffkreisläufe e.V. (DGMK) luden Partner der Wirtschaft und Forschung zu mehr als 20 kurzweiligen Fachvorträgen und einem Erfahrungsaustausch in Sachen Transformation ein.
Über 240 Vertreter:innen der lokalen, nationalen und internationalen Wirtschaft, aus Politik und Wissenschaft waren dieser Einladung gefolgt. Das Podium war mit hochkarätigen Beiträgen von Siemens Energy, BASF, DHL, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Technologieanbietern wie dem französischen Axens, Start Ups wie refuel.green und Forschungsgruppen wie dem Leibnitz-Institut für Katalyse (LIKAT) und der TU Berlin besetzt.
„Welch besseres Zeichen gibt es, dass wir Berlin und Brandenburg bewegen – auch morgen.“, stellte der Sprecher der PCK-Geschäftsführung Ralf Schairer in seiner Eröffnungsrede mit Blick auf die Resonanz der Tagung und die Anzahl der Teilnehmer:innen fest. „Neben einer verlässlichen und einfachen Regulatorik braucht es Kooperationen verschiedener Partner aus unterschiedlichen Industrien & Sektoren, regionale und integrierte Betriebe - und natürlich gut ausgebildete und motivierte Menschen vor Ort.“, warb er gleichzeitig für eine kooperative Zusammenarbeit.
„Der Transformationsprozess wird eine gigantische Aufgabe. Wie können Lösungen aussehen, mit denen der Industriestandort Deutschland keinen Schaden nimmt und die international kompatibel sind?“, fragte Schairer zu Beginn. „Wir benötigen regionale Wertschöpfung, innovative Technologie und auch den Mut, die existierenden Verfahren großtechnisch zu realisieren. Zur Zeit gibt es viele Ankündigungen, aber keine Invest-Entscheidungen.“
Vorschläge für Lösungen bietet die PCK selbst. Harry Gnorski, Geschäftsführer der PCK und Leiter Technologie und Strategie stellte die Zukunftsideen der PCK vor. Es folgten weitere Expert:innen für grüne Kraftstoffe, Decarbonisierung, Wasserstoff oder grünes Methanol auf dem Podium.
"Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Vieles, was wir für die Gestaltung der Zukunft brauchen, ist schon da.", fasste Dr. Majd Al-Naji von der TU Berlin am Ende treffend zusammen und ermutige damit noch einmal alle, die ersten Schritte zu gehen.
David Laban, Leiter für Strategie bei PCK Schwedt, hat die Fachkonferenz initiiert und gemeinsam mit Kolleg:innen vorbereitet. „Wir spüren ein großes Interesse am Thema Klimaneutralität. Das ist erfreulich, denn wir haben gelernt, dass wir uns alle gemeinsam auf den Weg in die grüne Zukunft machen müssen. Wir haben in Schwedt die besten Bedingungen, Fachleute und Ideen für die Transformation. Aber wir brauchen dafür auch die Unterstützung der Politik“, sagt David Laban.
Das Wetter spielte mit und das Programm war vielfältig. In der letzten Woche hat die PCK zum 12. Mal zur Langen Nacht der Ausbildung eingeladen und hieß viele junge Menschen auf dem Gelände willkommen. Tolle Einblicke in die Welt der Berufsmöglichkeiten wurden geboten. Von modernster Technologie bis zu erlebbaren Experimenten – ein erlebnisreicher Abend für jeden Gast.
Die Eröffnung übernahm der Geschäftsführer Herr Harry Gnorski, der die Gäste aus der Politik und der Region begrüßte. Im Anschluss daran richtete der Bundestagsabgeordnete Herr Michael Kellner sein Grußwort an die Besucher:innen. Beide machten deutlich, dass auch die PCK Raffinerie in der Zukunft junge und engagierte Auszubildende sucht, die eine exzellente Ausbildung hier in Schwedt bei der PCK absolvieren können. Neben dem Chemikanten:in, dem Industriemechaniker:in und dem Elektroniker:in wird ab dem kommenden Jahr auch der Werkfeuerwehrmann/-frau hier in der Raffinerie ausgebildet. Für insgesamt 27 Ausbildungsplätze kann sich ab sofort beworben werden. Also: Ein Platz für morgen, der im Transformationsprozess viele Chancen, auch für junge Leute, in der Zukunft bietet.
Der Abend bot allerdings noch einiges mehr. PCK präsentierte nicht nur sich, sondern auch seine Partner, mit denen schon seit vielen Jahren eine Verbundausbildung besteht. Auch das junge Start-up-Unternehmen „Refuel.green" präsentierte sich erstmalig unter den Partnern und zeigte ihre Versuchsanlage, in der aus CO2 und Wasserstoff mittels Plasmakatalyse Methanol gewonnen wird. Es handelt sich hierbei um eine Versuchsanlage, die von den Auszubildenden der PCK mit aufgebaut und zukünftig betrieben werden soll.
Ein gelungener Abend mit über 1400 Gästen, die umfassend ihre Berufsfragen erläutert bekommen haben, Einblicke in die Lehrkabinette erhielten, Zukunftsprojekte der PCK vorgestellt bekamen und daneben Eindrücke der Raffinerie bei Nacht erleben durften.
Offizielle Pressemitteilung
Mit ganzer Kraft für sichere Arbeitsplätze und eine gute Zukunft des Standortes: Ministerpräsident Dietmar Woidke sieht die Entwicklung der PCK-Raffinerie Schwedt auf einem guten Weg. Woidke betonte heute bei der 5. Sitzung der von ihm einberufenen Task Force PCK Schwedt in Potsdam: „Wir wissen wie herausfordernd das vergangene Jahr mit Beginn der Sanktion russischen Erdöls für alle war. Umso beruhigender ist es, dass wir heute knapp ein Jahr später auf viele Fragen positive Antworten geben können. Die Rohölversorgung konnte stabilisiert und im September 2023 sogar auf rund 80 Prozent hochgefahren werden.“
Der Großteil der Rohölversorgung kommt weiterhin über Rostock. Zusätzliches Öl fließt über Danzig und aus Kasachstan zum PCK. Dadurch ist das Werk in Schwedt wieder in der Lage vollständig zu produzieren, so z. B. auch Bitumen. Zudem konnten wichtige Zukunftsvorhaben für die Raffinerie und den Standort angestoßen werden. Erste GRW-Projekte zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur werden noch in diesem Jahr und in 2024 auf den Weg gebracht.
An der Sitzung der Task Force unter Leitung von Woidke nahmen unter anderen der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Michael Kellner, der Sprecher der PCK-Geschäftsführung, Ralf Schairer, Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, Umweltminister Axel Vogel und Finanzministerin Katrin Lange sowie Uckermark-Landrätin Karina Dörk sowie Annekathrin Hoppe, Bürgermeisterin von Schwedt, teil. Die Task Force soll eine bestmögliche Verzahnung der Akteure zur Begleitung des Transformationsprozesses der PCK sicherstellen.
Woidke: „Wir bereiten die Region gemeinsam organisatorisch, strukturell und personell auf den Wandel vor. Die klimaneutrale Transformation des Standortes ist und bleibt ein wichtiger Schritt und ist der richtige Weg. Im vergangenen Jahr hat die Landesregierung in intensiven Verhandlungen mit der Bundesregierung um viele Fördermillionen gerungen, die diesen Prozess aktiv flankieren werden. Jetzt geht es darum, das Geld sinnvoll einzusetzen und die richtigen Entscheidungen über die Verwendung zu treffen. Ich freue mich zu sehen, wie die entsprechenden Vorhaben immer konkreter werden und so viele verschieden Akteure dafür an einem Strang ziehen.“
Der Transformationsprozess am Standort Schwedt wird u. a. aus Mitteln des Bund-Länder-Programms Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt. Neben der Bezuschussung der Umsetzung und Gestaltung des Strategieprozesses am Standort im Rahmen des „Transformations-Lab“ werden erste Vorhaben im GRW-Sonderprogramm „Beschleunigung der Transformation in den ostdeutschen Raffineriestandorten und Häfen“ gefördert. Insgesamt ist bis zum Ende des Jahres 2023 mit Zuschüssen von rund 10 Millionen Euro auszugehen. Die ersten Mittel für den Neubau der Feuerwehr der Stadt Schwedt wurden bereits bewilligt. Nach den bisherigen Planungen sollten sie noch in diesem Jahr abgerufen werden. Außerdem arbeitet die Stadt an weiteren Anträgen, insbesondere für die Verbesserung der Infrastruktur. Intensive Gespräche gibt es auch zum Ausbau des Industriegleises zum Hafen in Schwedt.
Die Raffinerieregion Schwedt wird außerdem über den Just Transition Fund (JTF) mit ca. 110 Mio. Euro unterstützt. In den Aufbau des Innovation Campus sollen JTF-Mittel von bis zu 80 Mio. Euro und in die Transformation des Fernwärmenetzes bis zu 30 Mio. Euro eingesetzt werden. Insbesondere die Umsetzung des Innovationscampus wird immer greifbarer. Die fünf Maßnahmenbündel „Transformations- und Servicezentrum“, „Reallabor“, „Lehrtechnikum/OSZ/Boardinghouse/Demonstratoren“ sowie „außerschulische und -betriebliche Bildungsangebote“ lassen die inhaltliche Ausrichtung erkennen und werden mit Unterstützung einer Beratungsgesellschaft weiter qualifiziert.
Woidke: „Trotz aller ersten Erfolge bleiben uns eine Vielzahl von Aufgaben, die gemeinsam gelöst werden müssen. Insofern geht von dem heutigen Treffen auch ein wichtiges Signal aus: Alle eingebundenen Akteure werden in ihrem Engagement nicht nachlassen und die weiteren erforderlichen Schritte und Entwicklungen wie bisher eng begleiten.“
Staatssekretär Kellner berichtete zum Stand der Rohölversorgung der Raffinerie in diesem Winter sowie zur Umsetzung des Zukunftspaketes und der Eigentümerstruktur. Kellner: „.“
Der Sprecher der PCK-Geschäftsführung Schairer sagte:
Wir haben in den letzten 9 Monaten gemeinsam mit unseren Gesellschaftern gute Fortschritte gemacht um eine stabile Rohölversorgung zu gewährleisten und die mehr als 20 verschiedenen Rohöle zu verarbeiten. Allerdings ist es nach wie vor so, dass unsere spezielle Raffinierekonfiguration uns Einschränkung bei der Behandlung von im Rohöl gebundenem Schwefel aufgibt. Wir brauchen hierzu die Projekte zur Ertüchtigung der Rostock Pipeline und der Anpassung der Raffiniere, welche in unserem Fördermittelantrag gebündelt sind. Es ist wichtig, dass wir einen positiven Bescheid aus Brüssel vor Weihnachten erhalten, um unsere Zeitpläne wie im Antrag angegeben auch realisieren zu können.
Am heutigen 5. Oktober 2023 findet eine gemeinsame Großübung der PCK Raffinerie mit der Landespolizei Brandenburg gemeinsam mit der Werkfeuerwehr der PCK Raffinerie sowie dem Landkreis Uckermark auf dem Werksgelände der PCK in Schwedt/Oder statt.
Im Übungsszenario kommt es aus bisher ungeklärter Ursache zu einem Austritt brennbarer Flüssigkeit, die sich an einer heißen Oberfläche entzündet. Es kommt zu einer Havarie mit Verletzten und Toten. Neben der Brandbekämpfung geht es vor allem um die Menschenrettung und die Ermittlungen zur Ursache des Ereignisses.
Im Fokus steht das gemeinsame Krisenmanagement von Unternehmen der Kritischen Infrastruktur.
PCK nutzt die Gelegenheit zum Üben der vorgelagerten Alarmierungsketten, der innerbetrieblichen sowie externen Krisenkommunikation, der Zusammenarbeit zwischen Werkfeuerwehr, nebenberuflichen Kräften, der PCK-Ersthelfergruppe, dem Rettungsdienst und der Polizei.
„PCK ist auf diverse Notfallszenarien vorbereitet. Unter Federführung unserer Werkfeuerwehr trainieren wir regelmäßig und überprüfen dabei unsere Rettungsketten. Diese Großübung gibt uns die Möglichkeit, Havarie-Szenarien mit den relevanten Akteuren durchzuführen und den reibungslosen Ablauf zu üben. Gemeinsam mit allen Beteiligten sammeln wir heute wertvolle Erkenntnisse, die in unsere zukünftigen Gefahrenabwehrstrategien einfließen werden.“sagt der Sprecher der Geschäftsführung Ralf Schairer.
Knapp 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind an der Übung beteiligt. Für PCK sind die Werkfeuerwehr, die nebenberuflichen Feuerwehrkräfte, die PCK-Ersthelfergruppe, die Werkseinsatzleitung sowie das vor Ort zuständige Anlagenpersonal im Einsatz.
Für Rückfragen:
Viola Brocker
v.brocker(at)pck.de
Für das rbb-Inforadio-Format "Vis-à-vis" gab der Sprecher der PCK-Geschäftsführung Ralf Schairer ein Interview. In einem lockeren Gespräch mit Andreas Oppermann sprachen beide über den Start von Ralf Schairer in Schwedt im vergangenen Jahr, das Arbeiten zwischen Sanktionen, die Mentalität der Beschäftigten und den Wandel, den das Unternehmen schon gemacht hat - und was noch vor der PCK liegt.
Es ist in der Mediathek von rbb24 verfügbar: PCK-Chef Schairer: "Wichtig war, dass wir die Raffinerie sicher betreiben" | rbb24 Inforadio
Knapp vier Wochen ist das erste PCK Open Air nun her. Am 15. Juni 2023 kamen knapp 2.400 Gäste bestehend aus PCK-Kolleg:innen, Partnerfirmen und Nachbarn auf den Hubschrauberlandeplatz und feierten ein Konzert mit der Big Band, der ACDC-Coverband We Salute You und der Rammstein-Tribute Band Stahlzeit.
Es war das erste Mal ein etwas anderes „Danke“ als in den Stillstandsjahren zuvor. Statt wenige Hundert konnten wir tausenden Danke sagen. Weder der kleine Regenschauer zu Beginn noch die Alkoholabstinenz konnten die Laune trüben.
Gerade wird noch ein Video des Tages vorbereitet, dass wir bei Fertigstellung gerne mit euch teilen, um den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen.
Unter diesem Link findet ihr für 7 Tage die Bilder des Open Airs:
Wir bedanken uns bei allen Helfern für die Unterstützung bei der Durchführung des Events! Wir sagen Danke an unsere Partner Dussmann, Securitas und Wiebeck. Und wir sagen Danke an ein tolles Publikum und tolle Gäste, die den Abend unvergesslich gemacht haben.
Offizielle Pressemitteilung
Auf dem Weg zur Sicherung einer guten Zukunft der PCK-Raffinerie in Schwedt konnten im ersten Halbjahr 2023 deutliche Fortschritte erreicht werden. Diese Zwischenbilanz zog heute die von Ministerpräsident Dietmar Woidke einberufene Task Force PCK Schwedt auf ihrer vierten Sitzung. Erstmals traf sich das Gremium vor Ort in der Raffinerie. Zuvor sprach Woidke auf einer Betriebsversammlung mit Beschäftigten und dankte ihnen für ihren „unermüdlichen Einsatz und ihre wichtige Arbeit zur Versorgung Brandenburgs, Berlins und ganz Ostdeutschlands insbesondere mit Benzin und Diesel“.
An der Sitzung der Task Force unter Leitung von Woidke nahmen unter anderen der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Michael Kellner, der Sprecher der PCK-Geschäftsführung, Ralf Schairer, Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, Umweltminister Axel Vogel und Finanzministerin Katrin Lange sowie Uckermark-Landrätin Karina Dörk und Schwedts Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe teil. Die Task Force soll eine bestmögliche Verzahnung der Akteure zur Begleitung des Transformationsprozesses der PCK sicherstellen.
Staatssekretär Kellner berichtete zum Stand der Öllieferungen über Rostock, Danzig und Kasachstan. PCK-Geschäftsführer Schairer gab bekannt, dass der Antrag auf Gewährung einer Beihilfe für die Ertüchtigung der Pipeline Rostock-Schwedt in Höhe von 400 Millionen Euro an das Bundeswirtschaftsministerium übergeben wurde.
Woidke betonte nach der Sitzung der Task Force: „Mit einer großen gemeinsamen Kraftanstrengung haben wir viel erreicht. Dafür mein Dank allen Beteiligten. Das Abkommen mit Kasachstan sichert Kontinuität bei den Öllieferungen und ermöglicht zugleich eine Steigerung der Auslastung der Raffinerie um etwa zehn Prozentpunkte.“
Kellner unterstrich: „Der langfristige Liefervertrag für kasachisches Rohöl ist ein weiterer wichtiger Schritt für die PCK Raffinerie. Er sorgt dafür – ebenso wie die anderen Lieferungen über Danzig und über Rostock – den Rohölbezug nach Schwedt zu diversifizieren und sicherzustellen. Das zeigt, wir können die Versorgung mit Produkten in der Region auch ohne russisches Rohöl sicherstellen. Das ist ein großer Erfolg aller Beteiligten. Dafür auch von mir mein Dank. Dass die Raffinerie zugleich wichtige Zukunftsvorhaben unter anderem in Kooperation mit Siemens Energy oder Enertrag gestartet hat, stimmt mich optimistisch. Auch dabei unterstützen wir. Die Raffinerie wird ein bedeutender Lieferant klimaschonender Energie. Das wird Wohlstand und Arbeitsplätze sichern.“
Schairer sagte: „Am Freitag, den 7. Juli 2023, haben wir den nationalen Antrag auf Gewährung einer Beihilfe für die Ertüchtigung der Pipeline Rostock-Schwedt und Anpassungen in der Raffinerie zur Verarbeitung alternativer nicht-russischer Rohöle in Höhe von 400 Millionen Euro beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht und heute auch noch einmal persönlich an Staatssekretär Kellner übergeben. Das PCK-Team hat gut vorgearbeitet und die Planungen für die zeitkritischen Projekte aus dem Antrag bereits angestoßen. Aber es bleibt auf allen Seiten noch viel zu tun“, so Schairer weiter. Vorgesehen ist ein jährlicher Durchsatz der Pipeline mit neun Millionen Tonnen Rohöl, wofür der Hauptteil der insgesamt 420 Millionen Euro investiert werden soll.
Auf der vorangegangenen Betriebsversammlung sagte Woidke: „Der Jahreswechsel bedeutete für die PCK-Beschäftigten und die ganze Region eine tiefe Zäsur. Seit den frühen 1960ern war die Raffinerie mit Öl aus der Druschba-Pipeline versorgt worden. Dieses Öl gehörte über Jahrzehnte zur DNA der PCK, der Beschäftigten und von Schwedt. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ließ der Bundesregierung keine andere Wahl, als die Öl-Lieferungen aus Russland zu stoppen. Das hat viele Menschen mit Sorge erfüllt. Zur Sicherung des Standorts und der Arbeitsplätze wurden jedoch erhebliche Unterstützungspakete geschnürt, die gewirkt haben. Und zugleich haben Sie, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der PCK kühlen Kopf bewahrt und gewährleisten mit Ihrer wichtigen Arbeit, dass wir weiterhin Benzin und Diesel tanken können. Die Landesregierung wird sich auch weiterhin mit ganzer Kraft für eine gute Zukunft der Raffinerie einsetzen.“
Auf dem Weg zur Sicherung einer guten Zukunft der PCK-Raffinerie in Schwedt konnten im ersten Halbjahr 2023 gute Fortschritte erreicht werden. Diese Zwischenbilanz zog heute die von Ministerpräsident Dietmar Woidke einberufene Task Force PCK Schwedt auf ihrer vierten Sitzung. Erstmals traf sich das Gremium vor Ort in der Raffinerie. Zuvor sprach Woidke auf einer Betriebsversammlung mit Beschäftigten und dankte ihnen für ihren „unermüdlichen Einsatz und ihre wichtige Arbeit zur Versorgung Brandenburgs, Berlins und ganz Ostdeutschlands insbesondere mit Benzin und Diesel“.
An der Sitzung der Task Force unter Leitung von Woidke nahmen unter anderen auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Michael Kellner, der Sprecher der PCK-Geschäftsführung, Ralf Schairer, Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, Umweltminister Axel Vogel und Finanzministerin Katrin Lange sowie Uckermark-Landrätin Karina Dörk und Schwedts Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe teil. Die Task Force soll eine bestmögliche Verzahnung der verschiedenen Akteure zur Begleitung des Transformationsprozesses der PCK sicherstellen.
Staatssekretär Kellner berichtete zum Stand der Öllieferungen über Rostock, Danzig und Kasachstan. PCK-Geschäftsführer Schairer gab bekannt, dass der Antrag auf Gewährung einer Beihilfe für die Ertüchtigung der Pipeline Rostock-Schwedt in Höhe von 400 Millionen Euro an das Bundeswirtschaftsministerium übergeben wurde.
Woidke betonte nach der Sitzung der Task Force: „Mit einer großen gemeinsamen Kraftanstrengung haben wir viel erreicht. Dafür mein Dank allen Beteiligten. Das Abkommen mit Kasachstan sichert Kontinuität bei den Öllieferungen und ermöglicht zugleich eine Steigerung der Auslastung der Raffinerie um etwa zehn Prozentpunkte. “
Kellner unterstrich: „Der langfristige Liefervertrag für kasachisches Rohöl ist ein weiterer wichtiger Schritt für die PCK Raffinerie. Er sorgt dafür – ebenso wie die anderen Lieferungen über Danzig und über Rostock – den Rohölbezug nach Schwedt zu diversifizieren und sicherzustellen. Das zeigt, wir können die Versorgung mit Produkten in der Region auch ohne russisches Rohöl sicherstellen. Das ist ein großer Erfolg aller Beteiligten. Dafür auch von mir mein Dank. Dass die Raffinerie zugleich wichtige Zukunftsvorhaben unter anderem in Kooperation mit Siemens Energy oder Enertrag gestartet hat, stimmt mich optimistisch. Auch dabei unterstützen wir. Die Raffinerie wird ein bedeutender Lieferant klimaschonender Energie. Das wird Wohlstand und Arbeitsplätze sichern.“
Schairer sagte: „Am Freitag, den 7. Juli 2023, haben wir den nationalen Antrag auf Gewährung einer Beihilfe für die Ertüchtigung der Pipeline Rostock-Schwedt und Anpassungen in der Raffinerie zur Verarbeitung alternativer nicht-russischer Rohöle in Höhe von 400 Millionen Euro beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht und heute auch noch einmal persönlich an Staatssekretär Kellner übergeben. Das PCK-Team hat gut vorgearbeitet und die Planungen für die zeitkritischen Projekte aus dem Antrag bereits angestoßen. Aber es bleibt auf allen Seiten noch viel zu tun“, so Schairer weiter. Vorgesehen ist ein jährlicher Durchsatz der Pipeline mit neun Millionen Tonnen Rohöl, wofür der Hauptteil der insgesamt 420 Millionen Euro investiert werden sollen.
Auf der vorangegangenen Betriebsversammlung sagte Woidke: „Der Jahreswechsel bedeutete für die PCK-Beschäftigten und die ganze Region eine tiefe Zäsur. Seit den frühen 1960ern war die Raffinerie mit Öl aus der Druschba-Pipeline versorgt worden. Dieses Öl gehörte über Jahrzehnte zur DNA der PCK, der Beschäftigten und von Schwedt. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ließ der Bundesregierung keine andere Wahl, als die Öl-Lieferungen aus Russland zu stoppen. Das hat viele Menschen mit Sorge erfüllt. Zur Sicherung des Standorts und der Arbeitsplätze wurden jedoch erhebliche Unterstützungspakete geschnürt, die gewirkt haben. Und zugleich haben Sie, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der PCK kühlen Kopf bewahrt und gewährleisten mit Ihrer wichtigen Arbeit, dass wir weiterhin Benzin und Diesel tanken können. Die Landesregierung wird sich auch weiterhin mit ganzer Kraft für eine gute Zukunft der Raffinerie einsetzen."
Seit dem 1. Januar 2023 wird PCK nun schon mit alternativen Rohölen versorgt, die hauptsächlich durch Schiffseinlieferungen über Rostock eingeliefert werden. Weitere Einlieferungen erfolgten über Gdansk und das polnische Pipeline-System (PERN) sowie aus Kasachstan. Russisches Erdöl (REB) wurde damit vollständig abgelöst.
Die Verfügbarkeit der Rostock-Pipeline war stabil, es gab keine größeren Unterbrechungen, welche sich auf den Raffineriebetrieb ausgewirkt haben. Dank der Bemühungen unserer Gesellschafter konnte eine stabile Versorgung mit Rohöl sichergestellt werden.
Am 20. Juni 2023 wurde von der Rosneft Deutschland ein Vertrag mit KazMunayGas (KMG) unterzeichnet. Dieser sieht ab Juli 2023 eine monatliche Lieferung von 100.000 Tonnen kasachischem Rohöl bis Ende 2024 vor. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Raffinerie insgesamt resilienter zu machen und die Auslastung zu erhöhen.
Im Rahmen des Verbundstillstand „Rallye23“, welcher von Mitte April bis Anfang Juni dauerte, wurden zahlreiche Anlagen und Equipments überprüft und für den nächsten Laufzyklus vorbereitet. Aktuell stehen wieder alle Anlagen zu Verfügung, auch die Rohöldestillation 1, die aufgrund geringer Auslastung zum Jahresbeginn auf Kreislauf gestellt wurde. Im Juni erreichte PCK erstmals in diesem Jahr eine Auslastung von über 70 Prozent.
PCK ist darauf fokussiert einen langfristig stabilen Betrieb der Raffinerie sicherzustellen. Hauptaugenmerke liegen weiter auf dem Maßnahmenpaket zur Kapazitäts- und Verfügbarkeitserhöhung der Rohöllogistik über Rostock sowie der operativen Anpassung der Raffinerie auf alternative Rohöle.
Zudem arbeitet das Unternehmen an zwei Zukunftsprojekten, die den Einstieg in die Transformation einläuten. Neben der Planung einer Wasserstoffelektrolyse gemeinsam mit Siemens Energy werden die Arbeiten am HYPE+ Projekt mit ENERTRAG SE intensiviert.
PCK Raffinerie Schwedt und ENERTRAG stellen Transformationspfad für einen Erneuerbare-Energien-Chemie-Kraftstoff-Verbund vor: ein nachhaltiges Zukunftskonzept für Brandenburg
Schwedt, 8. Mai 2023 – Die PCK Raffinerie Schwedt, ein wichtiger Akteur in der deutschen Raffineriebranche, und ENERTRAG, ein führendes Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien, haben gemeinsam ein ehrgeiziges Konzept entwickelt, um an dem Raffineriestandort in Schwedt parallel zum laufenden Betrieb einen Erneuerbare-Energien-Chemie-Kraftstoff-Verbund entstehen zu lassen. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der langfristigen Versorgung mit nachhaltigen Energieträgern und e-Chemicals in Ostdeutschland geleistet. Die Studie mit dem Namen HyPE+ wurde der Presse und Öffentlichkeit am 8. Mai in Schwedt vorgestellt.
Die Weiterentwicklung der PCK Raffinerie Schwedt mit ihren fossilen Ausgangsprodukten ist aus mehreren Gründen notwendig: Generell stehen klassische Raffinerien unter einem starken Veränderungsdruck, damit Deutschland die Klimaneutralität bis 2045 erreichen kann. Im Zuge des Hochlaufs der Elektromobilität wird die Nachfrage nach Benzin und Diesel stark zurückgehen. Gleichzeitig werden Kohlenwasserstoffe jedoch weiterhin für den Flug- und Schiffsverkehr sowie als Grundstoff für die chemische Industrie benötigt. Diese müssen künftig synthetisch und klimaneutral in großen Mengen hergestellt werden, um den deutschen Klimaschutzzielen gerecht zu werden. Die Studie HyPE+ zeigt, wie das umgesetzt werden kann.
Evaluation weist ideale Voraussetzungen für Transformation aus
Laut Ralf Schairer, Sprecher der PCK-Geschäftsführung und Dr. Gunar Hering, Vorstandsvorsitzender von ENERTRAG, die die Projektstudie HyPE+ an den Uckermärkischen Bühnen am 8. Mai 2023 im Kontext der Informationsveranstaltung „Zukunft jetzt!“ vorstellten, bietet die PCK Raffinerie Schwedt beste Voraussetzungen für eine Versorgung mit alternativen Kraftstoffen und hochwertigen CO₂-neutralen chemischen Produkten. Die zentralen Erfolgsbedingungen für eine Standorttransformation kann Schwedt vorweisen: Gut qualifizierte Arbeitskräfte mit technischem Verständnis für chemische Prozesse und Energie-Know-how sowie hervorragende Standortpotentiale für Erneuerbare Energien, sodass die Wertschöpfung lokal entstehen kann. Als bislang eher strukturschwache Grenzregion Deutschland-Polen besteht zudem Zugang zu Förderungen, auch für die Wasserstoff-Finanzierung. Überdies verfügt Schwedt über die notwendigen Infrastrukturvoraussetzungen, wie die geringe Distanz zur geplanten Wasserstoff-Pipeline (Flow-Projekt) und damit Zugang zu H2-Importhäfen und Abnehmern.
Weiterentwicklung in Stufen erhöht lokale Wertschöpfung
Das Zielbild für das Jahr 2045 sieht vor, dass die Raffinerie Schwedt Wasserstoff per Pipeline aus der Region bezieht, selbst produziert und vertreibt sowie in synthetische Kraftstoffe (e-Methanol, e-Kerosin) und andere hochwertige chemische Produkte weiterverarbeitet. Mehrere Millionen Tonnen dieser Produkte sollen jährlich produziert werden, wodurch die Versorgung Ostdeutschlands mit grünen Raffinerieprodukten langfristig gesichert wird. Die Endprodukte umfassen (neben grünem Wasserstoff):
- 2 Mio. t/a Flugkraftstoff, Methanol und High-Value-Chemicals
- 1 Mio. t/a Biodiesel, Bioethanol, Biomethan
- Grüne Wärme für die Stadt Schwedt
- 6-10 TWh Fahrplanstrom für den Stromsektor
Der Transformationsprozess soll schrittweise bis 2045 erfolgen, indem die CO₂-freie Produktion sukzessive aufgebaut wird. In der ersten Ausbaustufe wird ein 300 MW Elektrolyseur den Weg zur Dekarbonisierung der PCK einleiten.
Bereits bis Ende 2027 ist eine Wasserstoffproduktion von mehr als 30.000 Tonnen pro Jahr mit einer Elektrolyseleistung von 400 MW möglich. Bis 2030 sollen die eigene Wasserstoffproduktion auf 160.000 t/a und die Wasserstoff-Weiterverarbeitung auf 240.000 t/a anwachsen. Das entspricht circa 20 Prozent, der in der nationalen Wasserstoffstrategie vorgesehenen Elektrolyseleistungen. Dafür sind Investitionen in Höhe von 15 Milliarden Euro für den Standort und die Region vorgesehen. Ein gemeinsames Projektteam (bestehend aus technischen Experten beider Unternehmen) hatte die zugrundeliegenden Analysen und Berechnungen in mehrmonatiger, intensiver Zusammenarbeit erstellt.
Langfristige Standort- und Arbeitsplatzsicherung
Das integrierte Verbundkraftwerk wird in der finalen Ausbaustufe eine optimale Kombination von erneuerbarem Strom und H2-Produktion bereitstellen und zukunftsorientierte Arbeitsplätze erhalten und schaffen. Die regionale Stromversorgung stärkt zugleich lokale Wertschöpfung und die Versorgungssicherheit. Kommunen können durch den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien von der finanziellen Beteiligung an der Wertschöpfung der Wind- und Solaranlagen nach §6 EEG profitieren.
Die Dekarbonisierung des Standortes Schwedt ist an mehrere Erfolgsvoraussetzungen geknüpft. So plädieren die Unternehmensvertreter für ein gemeinsames Verständnis des Transformationsbedarfs und für ein politisches Bekenntnis zur langfristigen Sicherung von Schwedt als Zukunftsstandort für die Produktion grüner Produkte in Deutschland. Dazu bedarf es stabiler Investitionsbedingungen in Form von attraktiven und konsistenten regulativen Voraussetzungen sowie die Bereitstellung von Fördermitteln, um zum europäischen und internationalen Wettbewerb aufzuschließen, verbunden mit dem Abbau von Hürden in Genehmigungsprozessen beim regionalen Ausbau erneuerbarer Energie.
Über PCK
Die PCK Raffinerie GmbH steht für effiziente und zuverlässige Verarbeitung von jährlich bis zu 12 Millionen Tonnen Rohöl zu Benzin, Diesel, Kerosin, Energie (Strom, Dampf) und weiteren Produkten. Weiterhin sind in der PCK über 600 Mio. Euro für den Umweltschutz investiert worden, die beispielsweise in den Bau von Entschwefelungsanlagen und Abgasreinigungen gingen oder für den Bau eines neuen Kraftwerkes mit einer dreistufigen Abgasreinigung: Entstickung, Entstaubung, Entschwefelung genutzt wurden. PCK ist mit 1200 Mitarbeiter:innen der größte Arbeit- und Auftraggeber der Uckermark und eines der wirtschaftsstärksten Unternehmen in Brandenburg.
Über ENERTRAG
ENERTRAG erbringt alle Dienstleistungen rund um erneuerbare Energien. Wir führen Strom, Wärme und Mobilität in allen Lebensbereichen effizient zusammen. Als Energieerzeuger mit einer Jahresstromproduktion von 1,7 Mio. MWh und einem Servicenetzwerk, das über 1.125 Windenergieanlagen betreut, wissen wir dabei auch aus eigener Erfahrung, was für unsere Kunden wichtig ist. Mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in Europa vereinen unsere 900 Mitarbeiter alle Kompetenzen, die für erfolgreichen Betrieb und effiziente Instandhaltung, sowie auch für eine bürgernahe Planung und zuverlässigen Bau von Energieanlagen und Netzen bis hin zu kompletten Verbundkraftwerken erforderlich sind. Wir sind immer eine Energie voraus – sei es bei Sektorkopplung, Beteiligungsmodellen oder bedarfsgerechter Nachtkennzeichnung.
Offizielle Pressemitteilung
Unter Leitung von Ministerpräsident Dietmar Woidke ist die von ihm berufene Task Force PCK der Landesregierung heute zu einer Sitzung in der Potsdamer Staatskanzlei zusammengekommen. Dabei berichtete der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, über die Sicherstellung der Versorgung der PCK Raffinerie in Schwedt mit Rohöl und über die Umsetzung des Zukunftspaketes für das Unternehmen.
Ministerpräsident Woidke sagte zu den Ergebnissen der Beratungen: „Auch in der heutigen Task Force Sitzung haben wir den Raffineriestandort unter einem doppelten Blickwinkel betrachtet: Einerseits schauen wir angesichts der wichtigen Rolle der PCK für die Versorgungssicherheit immer genau auf die aktuelle Situation der Raffinerie. Dabei ging es auch um die Anstrengungen des Bundes und der Eigentümer, die Lieferungen aus Polen und Kasachstan zu verstetigen.
Andererseits haben wir vor dem Hintergrund der ambitionierten Ziele für eine klimaneutrale Transformation des Standortes die Zukunft fest im Blick. Ich freue mich, dass die PCK dabei zuletzt mit einer Auftragsvergabe an Siemens Energy einen wichtigen Grundstein für die Errichtung einer Elektrolyseanlage zur Erzeugung von Wasserstoff legen konnte. Die Weiterentwicklung des Standortes wird damit immer konkreter.“
Der Sprecher der Geschäftsführung der PCK-Raffinerie, Ralf Schairer, berichtete in der Task Force über die aktuelle Wartung der Anlagen und die geplante Elektrolyseanlage. Am 5. April hatte die PCK das Unternehmen Siemens Energy mit der technischen Planung für die Erzeugung von grünem Wasserstoff in der Raffinerie beauftragt. Dies umfasst den Einsatz mehrerer Elektrolyseure, die zusammen auf eine Größe von etwa 100 Megawatt ausbaufähig sind. Ziel ist es, in einem ersten Schritt grauen, u.a. aus Erdgas erzeugten Wasserstoff durch grünen Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien zu ersetzen. Die Vertragsunterzeichnung gilt als Grundstein auf dem Weg hin zu einer grünen Raffinerie.
Die Task Force soll eine bestmögliche Verzahnung der Akteure zur Begleitung des Transformationsprozesses der PCK sicherstellen. Unter Leitung von Ministerpräsident Woidke gehören ihr der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Carsten Schneider, Staatssekretär Kellner, Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, Umweltminister Axel Vogel, Finanzministerin Katrin Lange, Infrastrukturminister Guido Beermann, Uckermark-Landrätin Karina Dörk, Schwedts Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe sowie Ralf Schairer, Sprecher der PCK-Geschäftsführung, an.
In einem feierlichen Rahmen hat die PCK am heutigen Tage Siemens Energy mit der Erstellung einer konkreten technischen Planung für die Erzeugung von grünem Wasserstoff in der PCK Raffinerie in Schwedt beauftragt. Dies umfasst den Einsatz mehrerer Elektrolyseure, die zusammen auf eine Größe von circa 100 Megawatt ausbaufähig sind. Ziel ist es, in einem ersten Schritt grauen (u.a. aus Erdgas erzeugten) Wasserstoff, wie er derzeit in den Raffinerie-Prozessen zum Einsatz kommt, durch grünen Wasserstoff zu ersetzen.
Mit der Vertragsunterzeichnung von Siemens Energy und der PCK Raffinerie für das Basic Engineering dieser Elektrolyseanlage wird ein bedeutender Grundstein auf dem Weg hin zu einer grünen Raffinerie gelegt und der Transformationsprozess in der Region Schwedt gestartet.
Trotz der schwierigen Umstände, die sich nach dem 24. Februar 2022 ergeben haben, mit den großen Herausforderungen bei der Umstellung auf alternative Rohöle und der Versorgung über Rostock hat PCK kontinuierlich weiter an der Zukunft des Standortes gearbeitet. Die Raffinerie konnte dabei an umfangreiche Studien anknüpfen und mit seinen motivierten Mitarbeitern ein Projekt entwickeln, das in Deutschland einzigartig ist und die Basis für die Strategie 2030+ darstellt.
Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung der PCK Raffinerie GmbH, „Wir sind überzeugt, dass Raffinerien mit der vorhandenen Infrastruktur auch zukünftig notwendig sein werden. Wir wissen, dass sich unsere Produkte über die nächsten Jahre ändern werden, um die ambitionierten Klimaschutz-Ziele zu erreichen. Die PCK liegt mitten in einem strukturell begünstigten Umfeld, mit vor allem Zugang zu erneuerbarem Strom und hat demnach sehr gute Voraussetzungen. Dieses Basic Engineering in Zusammenarbeit mit Siemens Energy ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft.“
Unser Anspruch ist die weitere Ausgestaltung des Transformationsprozesses. Grüner Wasserstoff wird dabei eine entscheidende Rolle spielen und an allen nachfolgenden Prozessen beteiligt sein. Mit Unterstützung der Bundesregierung und dem Land Brandenburg können die notwendigen Strukturen geschaffen werden, um einen bedeuteten Beitrag zur Erreichung der anspruchsvollen nationalen Klimaziele zu leisten.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach erklärte: „Die Vereinbarung zwischen Siemens Energy und der PCK ist ein wichtiger Schritt zur Neuausrichtung der Raffinerie. Wasserstoff spielt eine tragende Rolle, wenn es darum geht, fossile Energieträger durch erneuerbare Quellen zu ersetzen. Er kann als Speichermedium dienen sowie als Grundstoff für weitere Applikationen wie beispielsweise synthetische Kraftstoffe. Für die PCK stellt der Elektrolyseur einen bedeutenden Baustein bei der notwendigen Transformation der Raffinerie hin zu alternativen Energien dar. In dem Prozess, die PCK-Raffinerie zukunftsfähig zu machen, geht es damit sichtbar voran.“
Parlamentarischer Staatsekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Michael Kellner: „Das ist der richtige Weg hin zu einer Transformation, wichtig um die Wettbewerbsfähigkeit dieses länderübergreifenden Wirtschaftsstandorts zu stärken und damit die Arbeitsplätze zu erhalten. Die PCK hat eine große Bedeutung für die Region, sowohl für unsere Versorgungssicherheit mit wichtigen Mineralölprodukten und Wärme, als auch mit Blick auf zukunftsweisende Projekte, wie der Wasserstoffproduktion. Wir brauchen verlässliche Partner, um die Energiewende zu meistern. Ich freue mich, das mit Siemens Energy und der PCK Raffinerie eine gute Partnerschaft für den Standort entstanden ist“.
Der Geschäftsführer von Rosneft Deutschland, Dr. Johannes Bremer erklärte: „Wir haben als Rosneft Deutschland die Zukunftsprojekte der Raffinerie immer aktiv mitgestaltet und unterstützt. Deshalb werden wir dieses erste Leuchtturmprojekt auch finanzieren und legen somit einen wesentlichen Grundstein für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Standorts.“
Seit dem 1. Januar 2023 gilt das freiwillige Embargo der deutschen Bundesregierung gegen den Bezug von russischem Erdöl über die Drushba-Pipeline. Seitdem wird PCK durch Schiffseinlieferungen in Rostock über die Pipeline Rostock-Schwedt versorgt. Alternative Quellen aus Danzig/Polen und Kasachstan werden verhandelt. Die Auslastung der Raffinerie in den ersten beiden Monaten betrug knapp unter 60%. Am 27. und 28. Februar 2023 wurde kasachisches Rohöl für die PCK am Übergabepunkt in Adamovo eingeliefert.
Im Januar und Februar konnte PCK zuverlässig Kraftstoffe und Wärme u. a. für die Regionen Brandenburg und Berlin produzieren. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der PCK tragen durch ihre zuverlässige und professionelle Arbeit zu diesem Ergebnis bei. Erste Maßnahmen zur Erhöhung der Pipelinekapazität Rostock-Schwedt wurden mechanisch fertiggestellt. Die Implementierung in den laufenden Betrieb hat begonnen. Weitere Projekte werden folgen.
Derzeit laufen in der Raffinerie die letzten Vorbereitungen für einen Verbundstillstand, welcher Mitte April bis Mitte Mai für circa 4 Wochen stattfindet. Der Gesetzgeber sieht regelmäßige Überprüfungen von Anlagen und Equipment vor. Die Anlagen werden so für den nächsten Laufzyklus vorbereitet. Stillstände in dieser Größe sind langfristig geplant, die Versorgungslogistik für diesen Zeitraum angepasst.
Am Freitag, den 20. Januar 2023, tagte die Parlamentarische Konferenz des Landtags Brandenburg und des Abgeordnetenhauses Berlin in der PCK. Dabei wurde der PCK parteiübergreifend Unterstützung ausgesprochen.
Geschäftsführer Ralf Schairer eröffnete nach den Grußworten die Konferenz mit einem Vortrag zur derzeitigen Lage der PCK und gab einen Ausblick auf die Zukunftsprojekte HyEast-Elektrolyse und ENERTRAG-Studie. Er formulierte zudem klare Botschaften und Forderungen in Richtung Politik.
- Die PCK hat Ideen und konkrete Projekte für heute, morgen und übermorgen
- Wir brauchen schnelle Entscheidungen und schnelle Zuwendung der zugesagten Finanzmittel, um die notwendigen Projekte umzusetzen
- Die Politik muss pragmatische und verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, sodass Investitionen für die Zukunft getätigt werden können
- Eine neue Pipeline ist wirtschaftlich und energiestrategisch sinnvoll
„Wir müssen schneller werden, sonst werden wir im internationalen Wettbewerb abgehängt.“, verdeutlichte Ralf Schairer. Die Politik sei bisher noch zu langsam bei Entscheidungen, Genehmigungen und Festlegungen. Breite Zustimmung seitens der Parlamentarier gab es für den Bau einer neuen Pipeline zwischen Schwedt und Rostock.
Vor der Konferenz gab es die Möglichkeit einer Werkrundfahrt – der Bus war bis auf den letzten Platz belegt. Harry Gnorski verdeutliche dabei die Bedeutung der PCK für Brandenburg und insbesondere für Berlin. Alle Abgeordneten zeigten großes Interesse und nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort und aus erster Hand zu informieren.
Bisher fehle eine gemeinsame Energieversorgungsstrategie, resümierten viele Abgeordnete aus beiden Bundesländern.
Schwedt und Berlin, 05. Januar 2023 – Als eine der ersten Raffinerien in Deutschland tritt die PCK Raffinerie GmbH der Luftfahrtinitiative aireg für Erneuerbare Energien in Deutschland (Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany) bei.
Die PCK war Vorreiter beim Einsatz von biostämmigen Komponenten im Raffinerieprozess und stellt unterschiedliche hochwertige Biokraftstoff-Komponenten her. Auf dem Industrieparkgelände der PCK befindet sich einer der größten Bioenergieproduzenten Europas und nun auch das „Startup Labor Schwedt“, gefördert durch die Bundesregierung und das Land Brandenburg.
Im Zuge der Transformation arbeitet PCK an unterschiedlichen nachhaltigen Projekten und mit unterschiedlichen Partnern zusammen. Ziel ist es, die regionalen Überschüsse an grüner Energie (Wind und Solar) und die verfügbaren Industrieflächen optimal in diesen Prozess einzubringen.
Der Einsatz und/oder die Produktion von Sustainable Aviation Fuels zur Reduzierung der Emissionen des Luftverkehrs ist ebenfalls wichtiger Bestandteil der Strategie von PCK. Insbesondere als Lieferantin für den Flughafen BER ist die Raffinerie hier in einer besonderen Rolle.
Die Raffinerie mit Standort in Schwedt versorgt darüber hinaus zu 90 % den Ballungsraum Berlin und Brandenburg, sowie Teile Westpolens mit Kraftstoffen.
Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung der PCK Raffinerie GmbH „Als Mitglied bei aireg haben wir Zugang zu relevanten Informationen und Netzwerken. Diese sind wichtig, um unsere Entwicklung hin zum nachhaltigen Raffineriestandort weiter zu beschleunigen.“
Melanie Form, Mitglied des aireg-Vorstands und Leiterin der Geschäftsstelle, sagt zum Beitritt: „Wir freuen uns sehr, die PCK Raffinerie GmbH als Mitglied begrüßen zu dürfen. Damit nachhaltige Flugkraftstoffe hohe Marktanteile erreichen, ist der Beitrag von Raffinerien wie der PCK, die eine Emissionsreduktion priorisiert und die Produktion erneuerbarer Kraftstoffe aktiv weiterentwickeln
unersetzbar.“
Über die PCK Raffinerie GmbH:
Die PCK Raffinerie GmbH steht für die Reduktion von Abfällen und Emissionen sowie für eine effiziente Energienutzung und verarbeitet jährlich etwa 12 Millionen Tonnen Rohöl zu Benzin, Diesel, Kerosin, Energie (Strom, Dampf) und weiteren Produktion. Das Unternehmen plant bis 2025 zu den energieeffizientesten Raffinerien Westeuropas zu gehören. Weiterhin sind in der PCK über 600 Mio. Euro für den Umweltschutz investiert worden, die beispielsweise in den Bau von Entschwefelungsanlagen und Abgasreinigungen gingen oder für den Bau eines neuen Kraftwerkes mit einer dreistufigen Abgasreinigung: Entstickung, Entstaubung, Entschwefelung genutzt wurden.
Über aireg e.V:
aireg – Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany e.V. wurde 2011 als Verbund von Unternehmen und Organisationen aus Industrie, Forschung und Wissenschaft gegründet. Als gemeinnützige Initiative setzt sich aireg für die Verfügbarkeit und Verwendung von Erneuerbaren Energien in der Luftfahrt ein, um die ehrgeizigen CO₂-Minderungsziele der Luftverkehrswirtschaft zu erreichen. Die Mitglieder kommen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette regenerativer Energien für die Luftfahrt: Dies reicht von der Forschung an Universitäten und Großforschungseinrichtungen, Anlagenherstellern und Anlagenbetreibern, Bioraffinerien, der
Mineralölwirtschaft, Antriebs- und Flugzeugherstellern, Regierungsorganisationen, Nichtregierungsorganisationen und Flughäfen bis zu Fluggesellschaften. Die industriellen Mitglieder decken international die Bandbreite vom Start-up bis zu Großkonzernen ab.
Mit Stand vom 16. Dezember 2022 wurden wir als Unternehmen von unseren Gesellschaftern angewiesen, die offizielle Nominierung für Lieferungen von russischem Öl für Januar 2023 auf „0“ festzusetzen. Zwei unserer Gesellschafter hatten bereits frühzeitig den freiwilligen Verzicht auf russisches Rohöl bis zum Jahresende erklärt.
Die Rohöl-Nominierung an die jeweiligen Pipelinebetreiber in Russland, Weißrussland und Polen ist der formale monatliche Prozess, welcher den Transport und somit Import von russischem Öl administriert.
Am 31. Dezember 2022 um 18:10 Uhr wurde vorerst das letzte russische Rohöl für die Raffinerie am Übergabepunkt im polnischen Adamovo eingeliefert. Den Übergang auf nicht-russisches Öl haben wir bis jetzt gut und professionell gemeistert. Mit der heutigen
Momentaufnahme können wir sagen, dass die Logistik funktioniert und die Raffinerie betreibbar ist.
Im polnischen Pipelinesystem lagern weiterhin Bestände, die sukzessive abgebaut werden. Sie unterstützen die Versorgungssicherheit in den ersten Wochen des neuen Jahres. Aus diesem Grund wird die Drushba auch über den 31. Dezember 2022 hinaus zeitweise noch genutzt.
Seit dem 1. Januar 2023 wird die Rohölversorgung mit Schiffseinlieferungen über den Hafen Rostock und der Pipeline nach Schwedt realisiert. Die notwendigen Schiffe dafür sind terminiert.
Bisher sind uns keine Mengen über alternative Quellen wie Danzig oder Kasachstan bestätigt, wir spüren aber den Willen von Gesellschaftern und Politik uns mit zusätzlichen Mengen zu versorgen.
Ralf Schairer, Sprecher der PCK-Geschäftsführung: „Mehr als 1 Milliarde Tonnen Rohöl sind in den letzten Jahrzehnten zuverlässig aus Russland über die Drushba nach Deutschland gekommen. Seit Januar 2023 kommt das Rohöl per Tanker nach Rostock und wird dort über die Pipeline nach Schwedt verpumpt. Wir haben eine Lernkurve in der Logistikkette und im Raffineriebetrieb, lernen jedoch schnell, passen an und optimieren, wenn möglich.“
Als Brücke in die grüne Zukunft und für eine langfristig verlässliche Versorgung sieht PCK den Bau einer neuen Pipeline als die beste Investition. Darauf arbeiten wir hin, hoffen dabei auf die Unterstützung der Politik sowie auch zügige Entscheidungen.
Am 15. Juni 2023 findet das erste PCK Open Air auf dem Hubschrauberlandeplatz der Raffinerie statt. Neben dem Spaß an der Musik steht auch die Sicherheit im Vordergrund.
Der Einlass befindet sich neben der Barmer Geschäftsstelle. Für den barrierefreien Bereich bitte bei Securitas an Tor H melden! Bitte achtet darauf, nicht auf der Straße zu stehen und anfallenden Müll in die dafür vorgesehenen Mülltonnen zu werfen.
Auf dem Flyer (Bild) findet ihr alle Sicherheitsmaßnahmen noch einmal zusammengefasst.
In aller Kürze sind das:
- Kein Ausschank von Alkohol (und kein Zutritt bei merklicher Alkoholisierung), keine Mitnahme von Getränken auf das Gelände
- Taschen nur bis A4 (keine Lager-Möglichkeit! Bitte auf taschen weitesgehend verzichten!)
- Kinder unter 16 Jahre nur in Begleitung eines Erzieungsberechtigten
- Rauchen nur im dafür ausgewiesenen Raucherzelt!
- Eintritt nur mit Bändchen und Personal- oder Werkausweis
- Nett und freundlich sein - mit unseren Partnern an den Eingängen und bei der Ausgane von Essen und Getränken und vor allem: miteinander!
Wir freuen uns auf einen musikalischen Abend!
Wir sagen Danke für die Arbeit bei Rallye23 – an unsere Partnerfirmen und ihre Mitarbeiter:innen. Wir sagen Danke für die Geduld und die Umstände, die ein Verbundstillstand bereitet – an unsere Nachbarn in der Region.
Deswegen laden wir zum ersten PCK Open Air am 15. Juni 2023 ab 17.45 Uhr ein. Auf dem Hubschrauberlandeplatz der PCK werden die Rammstein-Tribute Band STAHLZEIT sowie die ACDC-Coverband WE SALUTE YOU auftreten. Eröffnet wird alles von der Big Band der Musik- und Kunstschule Schwedt. Die Versorgung auf dem Gelände ist kostenlos (kein Ausschank von Alkohol).
Neben allen PCK-Kolleginnen und Kollegen sowie einigen beteiligten Partnerfirmen sind natürlich auch unsere Nachbarn eingeladen – und das wollen wir gleich mit einer guten Tat verbinden. Ein begrenztes Kontingent an Konzertbändchen sind gegen eine kleine Spende für alle bei folgenden Vereinen erhältlich:
Tierheim Schwedt
Uckermark gegen Leukämie
Stadtfeuerwehrverband Schwedt
Verein der Freunde und Förderer der Uckermärkischen Bühnen
Angermünder Fußballclub (AfC)
Jugend- und Musikcafé Exit
Die Abwicklung erfolgt über unsere Vereinspartner – also meldet euch einfach bei ihnen bzw. schaut auf ihren Facebook/Internetseiten nach.
Wir freuen uns auf ein musikalisches Highlight in Schwedt, auf das erste PCK Open Air und einen tollen Abend!
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Was ist das POA?
Das PCK Open Air ist ein Konzert auf dem PCK-Gelände als Danke-Veranstaltung für den Stillstand Rallye23 und das professionelle Handling bei der Umstellung auf alternative Rohöle. Es findet am 15. Juni 2023 statt.
Wer ist zur Danke-Veranstaltung eingeladen?
Alle PCK/PETS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Azubis und alle am Stillstand im Feld beteiligten Partnerfirmenmitarbeiter:innen am Standort sind eingeladen. Diese haben vorab eine E-Mail an die Geschäftsstellen erhalten. Ein Kontingent geht zudem in die Nachbarschaft, um uns für das Verständnis während des TAR und die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Die Bändchen sind gegen eine kleine Spende bei 4-5 Vereinen erhältlich.
Wo findet das Konzert statt?
Das Konzert wird auf dem Hubschrauberlandeplatz der PCK (Straße H/1, hinter dem Labor) stattfinden.
Für die Zeit des Konzerts wird er für den öffentlichen Gebrauch ordnungsgemäß abgemeldet. Rettungshubschrauber sind in ihrer Funktion durch das Konzert nicht eingeschränkt und können – im Falle eines Einsatzes - an anderer Stelle auf dem Raffineriegelände jederzeit problemlos landen.
Wer tritt auf?
Für das POA wurde die Rammstein Tribute Band STAHLZEIT sowie die ACDC-Coverband WE SALUTE YOU engagiert. Eröffnet wird das POA durch die Big Band der Musik- und Kunstschule Schwedt.
Wie ist der Ablauf?
Der Einlass beginnt um 16:00 Uhr. Das Konzert startet mit der Big Band um 17:45 Uhr. Wir bitten euch, rechtzeitig vor Ort zu sein. Es ist mit Wartezeiten am Eingang zu rechnen. Gegen 23 Uhr wird das Konzert voraussichtlich beendet sein.
Einen Programmablauf werden wir rechtzeitig veröffentlichen.
Wie erfolgt der Zutritt?
Der Zutritt zum Konzert erfolgt über einen Eingang hinter der BARMER-Geschäftsstelle. Es ist kein Zutritt über Tor H möglich. Das Konzertgelände ist eingezäunt.
Euer Eingangsticket sind Konzertbändchen in Verbindung mit eurem Werkausweis bzw. bei Externen mit einem Personalausweis.
Ohne Werkausweis/Personalausweis erfolgt kein Zutritt.
Gibt es Sitzplätze?
Es gibt lediglich einen barrierefreien Bereich für Rollstuhlfahrer:innen sowie Menschen mit körperlichen Einschränkungen (Nachweis notwendig). Es sind keine Sitzplätze für das Konzert vorhanden.
Darf man Taschen mitbringen?
Handtaschen in maximal A4-Größe sind erlaubt. Rucksäcke und größere Taschen dürfen nicht mit auf das Gelände genommen werden. Es gibt vor Ort KEINE Möglichkeit Taschen o.ä. zu lagern. Auch die Mitnahme von Getränken und waffenähnlichen Gegenständen ist verboten. Am Eingang wird es Taschenkontrollen geben.
Wie erhalte ich die Zugangsbändchen?
Nach Abfrage bei unseren Partnerfirmen werden wir die Zutrittsbänder zuschicken. Diese werden dann von den Partnerfirmen an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt.
Wie ist die Versorgung während des Konzerts geregelt?
Es gibt kostenfreie Getränke für alle Konzertbesucher:innen. Außerdem erhalten alle am Eingang zwei Essensmarken zum Einlösen an den Versorgungsständen. Die Versorgung wird unser Partner Dussmann übernehmen.
Wird es Alkohol geben?
Aus Sicherheitsgründen und aufgrund der Anzahl an Menschen wird es, analog zur PCK-Nacht, keinen Ausschank alkoholischer Getränke geben. Es wird jedoch alkoholfreies Bier angeboten.
Bitte beachtet, dass der Zutritt bei Alkoholisierung vorab verwehrt wird.
Gibt es einen barrierefreien Zugang zur Veranstaltung?
Wir werden einen barrierefreien Zugang über Tor H sowie einen barrierefreien Bereich während des Konzerts ermöglichen. Barrierefreie Toiletten befinden sich im Verwaltungsgebäude, die dann genutzt werden können. Um den barrierefreien Bereich nutzen zu können, meldet euch bitte bei einem der Helfer vor Ort und führt den Schwerbehindertenausweis mit.
Am 18. April wurde die alte MDEA-Desorber-Kolonne K401 aus der Claus 4-Anlage ausgehoben. Sie wurde 1995 in Betrieb genommen, zusammen mit der gesamten Clausanlage 4.
Am 20. April, zog der 750-Tonnen-Raupenkran der Firma Mammoet die neue, circa 65 Tonnen schwere Desorber-Kolonne am Kopfanschlag hoch und ließ sie in die Anlage schweben.
Angekommen war die neue Kolonne bereits am 2. Februar 2023. Sie wurde auf dem Lagerplatz am Gasometer vorkonfektioniert. Die letzten Stahlanbauten werden in den kommenden Tagen montiert.
In der Clausanlage 4 wird nach dem Claus-Verfahren der Schwefelwasserstoff und SO2 zu reinem Schwefel umgewandelt. Der gewonnene Flüssigschwefel wird über Kesselwagen oder TKW an die entsprechenden Abnehmer geliefert. Eine Festschwefelproduktion (Pastillen) ist ebenso möglich.
Rund um einen Stillstand gibt es immer viele Fragen. In unserem aufgesetzten FAQ gibt es die Antworten dazu:
Was bedeutet Stillstand-Turnaround, der für den April in der PCK angekündigt wurde?
Wie in allen deutschen Raffinerien findet bei PCK nach mehreren Jahren zyklisch ein „Stillstand“ (auch Revision, Abstellung oder Turnaround (TAR) genannt) statt. Der nächste Stillstand in der PCK wird von Mitte April bis Mitte Mai 2023 realisiert. Anlagen und technische Ausrüstungen werden kontrolliert und müssen gegebenenfalls instandgesetzt, repariert oder ausgetauscht werden. Die Anlagen werden so für ihre nächste Laufzeit vorbereitet. Die Vorbereitungen und Planungen beginnen mehrere Jahre vor der geplanten Abstellung.
Was bedeutet der Stillstand für die Versorgung der Region mit Wärme und Mobilität?
Die Versorgungslogistik wird für diesen Zeitraum angepasst, sodass PCK weiterhin Mobilität, Wärme und Energie für die Raffinerie, ihre Ansiedler im Industriepark, die Stadt Schwedt und die gesamte Region liefert. Im geplanten Stillstand Rallye23 werden 50% der Anlagen überprüft. Die Rohölverarbeitung kann daher gedrosselt weiterlaufen.
Wie lange dauert der Stillstand?
Offizieller Startschuss für die Instandhaltungsmaßnahmen im Stillstand 2023 war der 17. April. Mit den Abfahrprozessen wurde bereits am Osterwochenende begonnen. Die Inbetriebnahme der Anlagen soll bis zum 27. Mai 2023 abgeschlossen sein.
Ab dem 08.04.2023 wurden Anlagen außer Betrieb genommen. Die Instandhaltungsarbeiten werden im Kern vier Wochen andauern.
Was bedeutet der Name des Stillstandes „Rallye23?
Unsere Rallye ist kein Wettkampf wie im Motorsport. Wir haben diesen Namen gewählt, weil unser Stillstand ebenfalls über mehrere Etappen verläuft, es auf Präzision ankommt und die Sicherheit ganz oben auf der Agenda steht. Zudem bewegen wir uns mit der Versorgung von alternativen Rohölen mit ihren neuen Eigenschaften auf ungewohntem Terrain. Das wollten wir mit Rallye23 zum Ausdruck bringen und dies ist uns, wie wir finden, sehr gut gelungen.
Was sind die Schwerpunkte der Rallye23?
Insgesamt werden Ausrüstungen in 17 von 36 Anlagen überprüft. PCK hat zwei Rohöldestillationsanlagen. Die kleinere Destillation geht in der Rallye23 in die Revision und TÜV-Überprüfung. Dort wird ein Schwerpunkt liegen. Zyklisch wird auch ein Block im Kraftwerk gereinigt. In der Entschweflungsanlage wird eine Kolonne ausgetauscht.
Wie viele zusätzliche Arbeiter sind in dieser Zeit auf dem Gelände?
Für die zu verrichtenden Arbeiten erwarten wir etwas mehr als 3100 weitere Arbeitskräfte verschiedener Gewerke aus 16 Nationen. In der Spitze sind das circa 2900 Arbeiter an einem Tag, im Durchschnitt werden es 2500 Arbeitskräfte pro Tag sein.
Viele Partnerfirmen sind auf dem Gelände der PCK ansässig und realisieren die Arbeiten mit uns gemeinsam.
Was bedeutet ein Stillstand für die Sicherheit?
Unsere Herausforderung besteht darin, unsere Sicherheitsphilosophie in das Tagesgeschäft zu bringen und somit unfallfrei durch die Rallye23 zu kommen. Das hat oberste Priorität. Wir führen viele Unterweisungen durch, sind auf den Baustellen vor Ort, zeigen Präsenz, beobachten, sprechen an und greifen im Notfall korrigierend ein. Alle PCK-Kolleginnen und Kollegen gehen dabei mit Vorbildfunktion voran. Wir motivieren alle Arbeitskräfte zu sicherem Arbeiten und Sorgfalt.
Ein Verbundstillstand wie Rallye23 wird von zahlreichen Rapporten begleitet.
Jeden Morgen um 8 Uhr startet der Abstellungstag mit einem Sicherheitsrapport im Sicherheitscontainer. Hier werden Vorfälle und Auffälligkeiten sowie gute Feststellungen besprochen. Checklisten, die bei Anlagenbegehungen gemacht werden, werden ausgewertet. Drei Mal pro Wochen laden wir die Sicherheitsfachkräfte der Partnerfirmen zu einem Sicherheitsrapport.
Über den Tag verteilt finden die Baustellenrapporte statt, an dem auch die vor Ort arbeitenden Partnerfirmen teilnehmen. Um 16 Uhr wird der Tag durch den Stillstandsrapport aller Projektleiter im Konferenzsaal der PCK durch Thomas Schulze abgerundet.
Eure Sicherheit und Gesundheit ist uns viel wert! Darum verbinden wir diesen Stillstand wieder mit einem Gewinnspiel und Essensgutscheine gelten dabei als Losnummern. Die Spielregeln sind ganz einfach: Achtet auf ein sicheres Arbeiten in Eurem Umfeld. Und mit etwas Glück gewinnt ihr einen der zwei wöchentlichen Gewinne oder sogar den Hauptgewinn.
Am 2. Februar 2023 kam eine neue Kolonne für die Entschwefelungsanlage in der PCK an. Über Strasse I fuhr der 40 Meter-Tieflader nach drei Transportnächten gegen 8 Uhr morgens auf das Gelände und arbeitete sich dann Kurve für Kurve bis zum Endlagerplatz vor.
Die Kolonne, gefertigt von der Firme Winkels aus Kleve, ist 25,5 Meter lang, hat einen Durchmesser von 2,80 Meter und ein Leergewicht von 41 Tonnen.
Am alten Desorber der Claus 4 wurden Schädigungen entdeckt, eine Reparatur ist unwirtschaftlich. Also wird die neue Kolonne im Zuge des Turnarounds in die Anlage eingehoben. Bis dahin wird die Kolonne im Liegen noch „vorkonfektioniert", das heißt Kolonnenböden, Isolierungen, Rohrleitungsteile Bühnen, Licht, Kabeltrassen, Messgeräte und mehr angebaut. Das Hebegewicht für den Kran wird dadurch dann 87 Tonnen betragen.
Der Stillstand Rallye23 wurde am 17. April 2023 um 10 Uhr offiziell durch die Geschäftsführung und Stillstandsleitung, Ralf Schairer und Thomas Schulze, eröffnet.
In der Feldküche am Baufeld G7 richteten sie noch einige Worte an die Partnerfirmen. Mit Sicherheitshinweisen wurden die Partnerfirmen dann zu ihren Baustellen entlassen.
61 Krane sind mittlerweile auf den Baustellen aufgebaut. 95 Krane sollen es werden.
Der Betrieb meldete beim nachmittaglichen Rapport ein ruhiges Anlaufen der Arbeiten auf allen Baustellen.
Am 1. März 2023 fand die Sicherheitsunterweisung für die Partnerfirmen der Abfallwirtschaft sowie die Einweisung für die Arbeiten während des Stillstandes im Konferenzsaal der PCK statt. Ulrich Kuchenbäcker und Christin Böhlcke erläuterten die Schwerpunkte des Stillstandes für das Abfallmanagement. Jede Firma erhält eine klare, abgegrenzte Aufgabenstellung. Nur so kann erfahrungsgemäß ein reibungsloser Ablauf bei mehr als 10 zeitgleich arbeitenden Firmen derselben Branche sichergestellt werden. Bei vergangenen Stillständen hat sich dieses Konzept bereits bewährt und Zusammenarbeit gut funktioniert.
Die Küche für Rallye23 steht. Auf dem Baufeld G7 sind die Container aufgebaut und Dussmann hat bereits den Ausgaben- und Kassenbereich mit Equipment ausgestattet. Insgesamt finden über 100 Leute in der Feldküche Platz.
Während des Stillstandes stellt unser Partner Dussmann zum Frühstück, Mittagessen, zur Kaffeezeit sowie auch abends bis 20/21 Uhr eine Versorgung sicher. Auch Samstag und Sonntag hat die Feldküche geöffnet. Die genauen Öffnungszeiten werden noch bekannt gegeben. Die Küche öffnet am 17. April 2023.
Offizielle Pressemitteilung
Sechs Wochen nach der Auftaktsitzung am 3. November hat Ministerpräsident Dietmar Woidke eine positive erste Bilanz der von ihm einberufenen Task Force PCK der Landesregierung gezogen. Bei der zweiten Sitzung des Gremiums in der Potsdamer Staatskanzlei hob er heute das gute Zusammenwirken und die Vernetzung der Experten aus den Ministerien der Landesregierung, des Bundes, des Landkreises Uckermark, der Stadt Schwedt/Oder sowie vom Unternehmen PCK hervor. Einzelne Vorhaben und Aufgaben wurden gesammelt, konkrete Arbeitsschritte und Strategien entwickelt, Zeitpläne skizziert und so die ersten Schritte vollzogen, um den Transformationsprozess in dem für ganz Ostdeutschland wichtigen Unternehmen erfolgreich zu gestalten.
An der zweistündigen Sitzung nahmen neben Woidke der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Carsten Schneider, der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, Umweltminister Axel Vogel, Infrastrukturminister Guido Beermann, Finanzstaatssekretär Frank Stolper sowie Uckermark-Landrätin Karina Dörk, Schwedts Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe und Ralf Schairer, Sprecher der PCK-Geschäftsführung, teil. Die Landes-Task Force ergänzt die Arbeit des auf Bundesebene unter Leitung des Bundeswirtschaftsministeriums bestehenden Gremiums.
Auf der anschließenden Pressekonferenz bewerteten die Teilnehmenden die Kooperation als produktiv. Beruhigend habe die Ankündigung von Staatssekretär Michael Kellner gewirkt, dass die PCK-Raffinerie auch nach dem zum Jahreswechsel vorgesehenen kompletten Stopp russischer Öllieferungen (über die Drushba-Pipeline) ausreichend versorgt werden könne. Das gebe den Menschen in der Region Sicherheit.
Bei den Arbeitsschritten der Landes-Task Force geht es konkret um Genehmigungsverfahren für Anlagen oder die Ertüchtigung von Pipeline und Hafen, die Flächenentwicklung innerhalb und außerhalb des Raffineriegeländes, die Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung von Kommune, Land und Bund bei der Investorenanwerbung oder Förderanträge für das GRW-Sonderprogramm (Gemeinschaftsaufgabe Regionale Wirtschaftsentwicklung). Bereits bei der ersten Sitzung waren zwei Projektgruppen gebildet worden: Zur Standortentwicklung unter Leitung von Wirtschaftsminister Steinbach und zu Genehmigungsverfahren unter Leitung von Umweltminister Vogel. In letzterer ist auch das Land Mecklenburg-Vorpommern vertreten (Ertüchtigung bzw. Neubau der Pipeline nach Rostock).
PCK hat umfassende operative, prozessuale und personelle Vorkehrungen getroffen, um bestmöglich auf die neue Situation ohne russische Öllieferungen vorbereitet zu sein. Dabei hat sie insbesondere die Anlagen ertüchtigt und in den vergangenen Monaten unterschiedliche Rohölsorten aus verschiedenen Herkunftsländern erfolgreich verarbeitet. Mit Hochdruck wird weiterhin die Umsetzung der Projekte für die Herstellung von grünem Wasserstoff vorangetrieben. Die Planungsskizzen für den Bau einer Elektrolyseanlage sind fertiggestellt. Am 30. November 2022 wurde von der Stadt Schwedt der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan im Umfeld des Raffineriegeländes getroffen.
Woidke: „Durch die Task Force stellen wir sicher, dass der Informationsfluss zwischen den Ebenen und den Akteuren möglichst reibungslos gelingt und ein Rad in das andere greift. So unterstützt das Land Brandenburg den Transformationsprozess am Standort Schwedt aktiv im Rahmen der sogenannten GRW-Experimentierklausel: Mit einem Zuschuss in Höhe von knapp fünf Millionen Euro für das ´Transformations Lab Schwedt/Oder´ werden anstehende Aufgaben gefördert.“
Woidke übergab den Zuwendungsbescheid am Rande der Task-Force-Sitzung an die Schwedter Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe.Bereits am Vormittag konnte in Eberswalde ein Förderbescheid des Bundeswirtschaftsministeriums in Höhe von 6,25 Millionen Euro an die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung für die Gründung eines ‘Start-up Labor Schwedt‘ überreicht werden, den das brandenburgische Forschungsministerium mit 625.000 Euro kofinanziert. Das Vorhaben soll gründungsunterstützende Strukturen im hochschulnahen Bereich zur Verfügung stellen und so wichtige Impulse für den Transformationsprozess setzen. Insgesamt geht es mit den beiden Bescheiden damit um etwa 11,25Millionen Euro.
Woidke: „Die heutige Sitzung hat gezeigt, dass an der Transformation der PCK und darüber hinaus handfest und ganz konkret gearbeitet wird – egal ob Bundes- oder Landesregierung, im Landkreis, der Stadt und natürlich auch bei der PCK selbst: Alle packen mit an und unternehmen das Notwendige, um Stück für Stück aus den Ankündigungen konkrete Ergebnisse zu machen. Die Weichen in der Uckermark sind eindeutig auf Zukunft gestellt! Die PCK bleibt Herz und Rückgrat der Uckermark““
Zu den jüngsten Ankündigungen über zusätzliche Öllieferungen für die PCK sagte er: „Allen, die sich dafür eingesetzt haben, mein Dank. Die Lieferungen sind für den Bestand der PCK mit ihren 1.200 Beschäftigten und die Versorgungssicherheit insbesondere mit Diesel, Benzin und Kerosin in ganz Ostdeutschland, aber auch viele weitere chemische Produkte von enormer Bedeutung. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die PCK dafür eine enorme Rolle spielt und ich freue mich, dass dies nun offensichtlich ein gutes Stück gesichert ist. Was angekündigt wurde, muss jetzt umgesetzt werden.“ In der vergangenen Woche war mitgeteilt worden, dass dank polnischer Zusagen eine Auslastung der Raffinerie von etwa 70 Prozent über den Jahreswechsel hinaus gewährleistet bleibt. Eventuelle Lieferungen aus Kasachstan könnten zudem weitere Lücken schließen. Hierzu laufen Verhandlungen auf Bundesebene.
Staatsminister im Bundeskanzleramt, Carsten Schneider: „Landesregierung und Bundesregierung arbeiten eng zusammen, um die Energieversorgung zu sichern. Dafür haben wir im Sommer gemeinsam das Zukunftspaket für die ostdeutschen Raffineriestandorte und den Energiehafen Rostock geschnürt. Im Zentrum stehen dabei die Sicherung der Arbeit der PCK und die Schaffung neuer Perspektiven für die langfristige Entwicklung des Standorts in Schwedt.“
Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner: „Bund und Land arbeiten in den einzelnen Arbeitsgruppen Hand in Hand, um PCK in eine stabile und nachhaltige Zukunft zu begleiten. Die Bundesregierung unterstützt diesen Weg mit finanziellen Mitteln und möglichst wenig Bürokratie. Die Raffinerie hat sich in den letzten Monaten gut vorbereitet und kann im Januar ohne russisches Öl produzieren. Die zusätzlichen Ölmengen aus Polen können für eine komfortable Auslastung sorgen. Damit tragen wir unserem Ziel Rechnung, möglichst schnell unabhängig von russischen Energielieferungen zu werden und gleichzeitig die Versorgungssicherheit für unser Land gewährleisten zu können.“
Wirtschaftsminister Jörg Steinbach sagte mit Blick auf den vom Ministerpräsidenten übergebenen Zuwendungsbescheid über fünf Millionen Euro: „Das Vorhaben ,Transformations Lab Schwedt/Oder‘ ist ein wichtiges Steuerungselement, um die erforderlichen Maßnahmen und Prozesse strategisch vorzubereiten und inhaltlich wie organisatorisch zu flankieren. In der Umsetzung des auf drei Jahre angelegten Projektes stehen wir als Landesregierung dabei eng an der Seite der Stadt. Ich bin mir sicher, dass so der zwingend anstehende Erneuerungsprozess in gemeinsamer Anstrengung gelingen kann.“
Die Bürgermeisterin der Stadt Schwedt, Annekathrin Hoppe, zu den neuen Entwicklungen bei den Öllieferungen:"Es ist eine gute und wichtige Nachricht so kurz vor Weihnachten für die Menschen der Stadt und insbesondere für die Beschäftigten der Raffinerie. Wir brauchen weiterhin eine stabile Produktion bei PCK, um den gemeinsam begonnenen Transformationsprozess des Wirtschaftsstandortes Schwedt erfolgreich fortzusetzen."
Ralf Schairer, Sprecher der PCK-Geschäftsführung: „Das Rohöl über Rostock für den Mindestfall ist beschafft, zusätzlich haben wir unsere Bestände maximiert. Unsere Gesellschafter bemühen sich, zusätzliche Mengen aus Kasachstan und aus dem polnischen System zu beschaffen. Ich bin mir sicher, dass wir die Raffinerie betreiben und die Region mit Kraftstoffen und Wärme versorgen können. Unsere Bemühungen fokussieren sich weiter darauf, die Verfügbarkeit des Rostock-Systems bestmöglich sicherzustellen. Das kalte Wetter der letzten Tage zeigte uns noch einmal Schwachstellen auf, aber darauf werden wir uns einstellen. Als Brücke in die grüne Zukunft und für eine langfristige verlässliche Versorgung sehen wir den Bau einer neuen Pipeline nach wie vor als die beste Investition in die Zukunft. Wichtig ist eine zügige Entscheidung im neuen Jahr. Darauf arbeiten wir hin und wir hoffen dabei auf die Unterstützung der Politik.“
Hintergrund:
Der Bund hatte am 16. September ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Sicherung des PCK-Standorts und dessen Weiterentwicklung bekannt gegeben, da als Sanktionsmaßnahme aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ab Anfang Januar 2023 kein russisches Öl mehr nach Schwedt importiert wird. Auf diese konkreten Unterstützungsmaßnahmen hatte Brandenburgs Landesregierung gedrungen.Demnach wird der Bund alles unternehmen, um weiterhin eine Versorgung der PCK mit Öl aus alternativen Quellen sicherzustellen.
Für die Sicherung und Transformation der ostdeutschen Raffineriestandorte werden Bund und Länder insgesamt etwa 1,3 Milliarden Euro investieren. Wieviel davon auf die PCK Schwedt entfallen wird, kann noch nicht abschließend gesagt werden. Durch den JTF (Just Transition Fund oder Fonds für einen gerechten Übergang) werden durch die EU weitere 110 Millionen Euro in die Region fließen.
Offizielle gemeinsame Pressemitteilung
Die Landesregierung wird alles in ihrer Macht Stehende tun, damit der PCK-Raffinerie-Standort Schwedt/Oder erhalten und zu einem nachhaltigen und modernen Standort entwickelt werden kann. Ministerpräsident Dietmar Woidke hat deshalb eine Task Force einberufen, die heute in Potsdam erstmals zusammenkam. Sie arbeitet vor dem Hintergrund der Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vom 16. September über die Treuhandverwaltung der Rosneft Deutschland GmbH und zum Zukunftspaket zur Transformation der ostdeutschen Raffineriestandorte. Sie begleitet die geplanten weitreichenden Strukturmaßnahmen auf hoher Landesebene. An der Auftaktsitzung nahmen auf Einladung Woidkes der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, und ein Vertreter des Bundeskanzleramtes teil.
Die Task Force soll die Arbeit des auf Bundesebene unter Leitung des Bundeswirtschaftsministeriums bestehenden Gremiums ergänzen. Ihr gehören an: Ministerpräsident Dietmar Woidke, Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, Finanzministerin Katrin Lange, Umweltminister Axel Vogel, Infrastrukturminister Guido Beermann, Uckermark-Landrätin Karina Dörk, Schwedts Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe, Ralf Schairer, Sprecher der PCK-Geschäftsführung sowie Vertreter des Bundeskanzleramtes und des Bundeswirtschaftsministeriums. Sie soll Mitte Dezember zum zweiten Mal tagen.
Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte nach den Beratungen in Potsdam: „Mit der Task Force widmen wir uns gezielt landesspezifischen, regionalen und kommunalen Aufgaben und Herausforderungen, die auf den Unterstützungsmaßnahmen des Bundes aufbauen. Es geht um eine optimale horizontale und vertikale Vernetzung. Ein Rad muss ins andere greifen, sonst kommen wir ins Schlingern. Der Bund kümmert sich um die Basis, zum Beispiel Pipelineertüchtigung von Rostock und Öllieferungen in ausreichender Menge, wir kümmern uns um die Themen vor Ort. Es geht um konkrete Maßnahmen wie den Ausbau der regionalen Infrastruktur oder Unternehmensansiedlungen.“ Hierzu wurden heute zwei Projektgruppen gebildet: Zur Standortentwicklung unter Leitung von Wirtschaftsminister Steinbach und zu Genehmigungsverfahren unter Leitung von Umweltminister Vogel.
Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner: „Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten gemeinsam mit Brandenburg die Basis dafür geschaffen, den Standort Schwedt zu sichern und weiter zu entwickeln. Diese Chance, sich zukunftsfähig aufzustellen, müssen wir mit Hochdruck vorantreiben – für einen nachhaltigen Standort und langfristig gute Arbeitsplätze.“
Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Jörg Steinbach: „Der Standort Schwedt ist ein bedeutendes industrielles Zentrum in Brandenburg – und das muss und wird auch in Zukunft so bleiben. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Industriestandort Schwedt – über die Erfordernisse in der aktuellen Krise hinaus – zukunftsfest zu machen und zu einem integrierten Energie- und Chemiestandort weiterzuentwickeln. Das Zukunftspaket des Bundes und der Transformationsfonds der EU bilden dafür eine gute Basis. Auf Landesebene treiben wir den so wichtigen Transformationsprozess so effizient wie möglich mit voran, indem wir zusammen mit unserer Wirtschaftsförderung ansiedlungsinteressierte wie auch bestehende Unternehmen vor Ort gezielt in ihrer Entwicklung unterstützen. Darüber hinaus hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie eine Förderung nach der GRW-Experimentierklausel vorgesehen in Höhe von rund fünf Millionen Euro – damit das Zukunftspaket auch rasch umgesetzt werden kann.“
Die Landrätin des Landkreises Uckermark, Karina Dörk: „Ich halte an meiner Forderung fest, PCK auch nach dem 31.12.2022 solange weiterhin über die Erdölleitung mit Rohöl zu beliefern bis eine tragfähige Lösung gefunden ist, die eine vollumfängliche Produktion sichert. Die Bemühungen auf dem Wege dahin unterstützen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften und Mitteln. Mit dem Zukunftspaket des Bundes und dem Transformationsfonds der EU kann es gelingen, die Zukunft des Raffineriestandortes Schwedt und die Perspektive für die Beschäftigten sowie die Dienstleister und Zulieferer der PCK zu sichern."
Die Bürgermeisterin der Stadt Schwedt/Oder, Annekathrin Hoppe: „Ich bin dankbar, dass Bund und Land Fördermittel in Millionenhöhe zur Verfügung stellen und damit in die grüne Zukunft des Wirtschaftsstandortes Schwedt investieren. Jetzt sind Details zur geplanten Gleisanbindung PCK – Hafen, zur Gründung einer Strukturentwicklungsgesellschaft und zur künftigen Nutzung von Industrieflächen dringend zu klären. Unser gemeinsames Ziel ist es, die gut ausgebildeten Arbeitskräfte am Standort Schwedt zu halten und neue, zukunftsträchtige Industriearbeitsplätze zu schaffen.“
Ralf Schairer, Sprecher der PCK-Geschäftsführung: „Die PCK Raffinerie steht seit Jahren für eine stabile Energieversorgung der Region Berlin-Brandenburg und weit darüber hinaus. Mit dem Wegfall unseres Hauptversorgungsweges sehen wir uns mit der alleinigen Versorgung über den Hafen und die Pipeline Rostock sowie den damit verbundenen Risiken konfrontiert. PCK hat mit zwei renommierten Ingenieurfirmen die Pipeline-Ertüchtigung umfänglich studiert. Die Ergebnisse werden in Kürze mit dem BMWK besprochen und bewertet zur finalen Variantenauswahl. PCK beschäftigt sich sehr konkret mit Themen der künftigen Ausrichtung des Standortes. Gerade erst abgeschlossen ist eine umfassende Studie für den Bau einer Elektrolyseanlage mit unserem Kooperationspartner Siemens. Gemeinsam mit ENERTRAG untersuchen wir sektorübergreifend, wie grüne Energien regional und effektiv eingesetzt werden können, Elektrolyse-Kapazitäten signifikant hochgefahren und die Produktion nachhaltiger Energieträger vorangetrieben werden können.“
Woidke abschließend: „Die Folgen des russischen Angriffskrieges haben in der Region um die PCK-Raffinerie berechtigte Sorgen ausgelöst. Wir sind uns einig, diesen durch konkrete Maßnahmen entschlossen zu begegnen und den Menschen Sicherheit zu geben. Die Basis dafür sind die Zusagen des Bundes. Die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Standortes sind gut. Ich bin sicher: Schwedt und die PCK werden gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Sicher ist aber auch, dass es dafür erheblicher gemeinsamer Anstrengungen bedarf. Auf diesem Weg kann es auch Rückschläge geben. Das gehört zur Ehrlichkeit. Ich danke allen Beteiligten, dass sie genau das vermeiden wollen und konstruktiv mitwirken. Ich freue mich auf die weitere Arbeit in der Task Force.“
Hintergrund:
Der Bund hatte am 16. September ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Sicherung des PCK-Standorts und dessen Weiterentwicklung bekannt gegeben, da als Sanktionsmaßnahme aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ab 1. Januar 2023 kein russisches Öl mehr nach Schwedt importiert wird. Auf diese konkreten Unterstützungsmaßnahmen hatte Brandenburgs Landesregierung gedrungen.Demnach wird der Bund alles unternehmen, um weiterhin eine Versorgung der PCK mit Öl aus alternativen Quellen sicherzustellen.
Sollten PCK-Beschäftigte in Kurzarbeit gehen müssen, erhalten sie weiterhin, so die Zusage des Bundes, ihr vollständiges Netto-Gehalt. Dies wird der Bund in Abstimmung mit den anderen Gesellschaftern regeln.
Für die Sicherung und Transformation der ostdeutschen Raffineriestandorte werden Bund und Länder insgesamt etwa 1,3 Milliarden Euro investieren. Wieviel davon auf die PCK Schwedt entfallen wird, kann noch nicht abschließend gesagt werden. Durch den JTF (Just Transition Fonds) werden durch die EU weitere 110 Millionen Euro in die Region fließen.
Am 16. September 2022 wurde im Bundesanzeiger veröffentlicht, dass die Rosneft Deutschland unter treuhänderische Verwaltung gestellt wird.
Die Bundesnetzagentur übernimmt die Funktion eines Treuhänders gemäß Energiesicherungsgesetz (EnSiG) für den PCK-Gesellschafter Rosneft Deutschland. Die Treuhandverwaltung für die Rosneft Deutschland bedeutet nicht, dass PCK unter eine Treuhandverwaltung gestellt ist.
Unser Fokus bleibt der sichere und zuverlässige Raffineriebetrieb und die Versorgung der Region mit Mobilität und Wärme.
Ralf Schairer wird neuer Sprecher der Geschäftsführung der PCK Raffinerie GmbH. Er übernimmt die Leitung der Raffinerie zum 1. April 2022. Josef Maily, der den Posten im September 2021 von Wulf Spitzley übernahm, wurde zum 31. März 2022 in den Ruhestand verabschiedet. Der neue Mann an der Spitze der PCK wurde am 31. Oktober 1964 geboren und ist studierter Diplom-Ingenieur. Er leitete viele Jahre die MiRO Raffinerie in Karlsruhe und war zuletzt für ADNOC Refining in Abu Dhabi als Senior Vice President tätig. Die PCK Raffinerie GmbH in Schwedt/Oder ist mit 1200 Mitarbeitern der größte Arbeit- und Auftraggeber der Uckermark und eines der wirtschaftsstärksten Unternehmen in Brandenburg. Hier werden jährlich bis zu 12 Millionen Tonnen Rohöl verarbeitet. Die Hauptprodukte sind Kraftstoffe (Kerosin, Diesel, Benzin), Heizöl, Bitumen und Stoffe für die chemische Industrie.
PCK fördert viele soziale, kulturelle und sportliche Vereine und Projekte in der Region.
Am Mittwoch, den 8. September 2021, kam es um 10:45 Uhr zu einem technischen Vorfall in einem Umspannwerk in Schwedt. Die Störung führte zu einem Spannungsabfall im Landesnetz um circa 80 Prozent. Dadurch kam es im Kraftwerk der PCK, welches mit dem Umspannwerk verbunden ist, ebenfalls zu einem Spannungsabfall. Durch die plötzliche Überlastung gingen die Transformatoren der PCK in ein Schutzaus. Dadurch wurde die Stromversorgung für das gesamte Raffineriegelände unterbrochen. In der Folge kam es zu einem Ausfall aller Anlagen der Raffinerie.
Eingebaute Sicherheitssysteme sorgen dafür, dass relevante Ausrüstungen in den Batteriebetrieb umschalteten. Dazu gehören die Zentrale Messwarte und das Fackelsystem. Letzteres war für die umliegende Nachbarschaft deutlich sichtbar und sorgte für Aufsehen und auch Sorge. Viele Bilder wurden in den Sozialen Medien geteilt. In der Flut an Informationen ist es nicht immer leicht, die wichtigen und richtigen Meldungen für alle sichtbar zu machen.
Wir wollen an dieser Stelle noch einmal wiederholen: Es besteht und bestand keine Gefahr für die Bevölkerung und die Umwelt. Die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen – wie der Einsatz der Werkfeuerwehr, die zahlreichen internen Sicherheitssysteme (dazu gehören die Fackeln) und gut geschulte Kolleginnen und Kollegen in den Anlagen und Messwarten – liefen sofort an und zeigten Erfolg. Alle Anlagen konnten schnell in einen sicheren Zustand gebracht werden – es kam zu keinen größeren Bränden oder Umweltgefährdungen. Ein Messwagen der Freiwilligen Feuerwehr Schwedt fuhr bis zum Nachmittag um das Gelände und in umliegende Ortschaften, um umfangreiche Messungen zu Schadstoffen durchzuführen. Die vorliegenden Protokolle zeigten keine erhöhten Schadstoffwerte oder andere Auffälligkeiten. Die Emissionen werden nach wie vor von den Fachabteilungen und den Behörden überwacht.
Am frühen Abend des 8. Septembers 2021 war die Strom- und Dampferzeugung des Kraftwerks soweit stabilisiert, dass Wiederinbetriebnahmemaßnahmen und erste Anfahrprozesse in der gesamten Raffinerie gestartet werden konnten. Diese werden nun mehrere Tage dauern. Es kann zu einer erhöhten Fackelaktivität, Geruchs- und Lärmentwicklungen kommen. Alle PCK-MitarbeiterInnen sind bemüht, die Belastungen für AnwohnerInnen und NachbarInnen so gering wie möglich zu halten. Wir bitten um Geduld und Verständnis.
Zu den Hintergründen des Spannungsabfalls können wir keine Aussage treffen und wollen uns auch nicht an Spekulationen beteiligen. Die Verantwortlichen der EDIS kümmern sich um die Aufarbeitung des Vorfalls. Unsere Prioritäten liegen nun bei einem gewissenhaften und sicheren Wiederanfahren der Raffinerie.An dieser Stelle danken wir noch einmal allen PCK-KollegInnen für das gute Krisenmanagement und das Engagement - im Zweifel aus dem Frei zu kommen, länger in den Schichten/im Dienst zu bleiben, um eine nahtlose Übergabe sicherzustellen. Die nächsten Tage erfordern viel Fingerspitzengefühl. Wir sind optimistisch, auch diese Zeit gemeinsam und sicher zu meistern.
Vielen Dank auch an die Behörden für die gute Zusammenarbeit, die regionale Presse für die schnelle und gewissenhafte Berichterstattung sowie die Freiwillige Feuerwehr Schwedt für die Unterstützung mit dem GW-Mess.
Die PCK Raffinerie wird seit vielen Jahren von zwei Geschäftsführern geleitet. Zum 1. September 2021 vollzieht sich ein Wechsel an der Spitze der PCK. Wulf Spitzley, Sprecher der Geschäftsführung, verlässt das Unternehmen. Josef Maily, bisher 2. Geschäftsführer und Bereichsleiter der Verfahrenstechnik, wird zum neuen Sprecher der Geschäftsführung ernannt. Zweiter Geschäftsführer der PCK wird der bisherige Bereichsleiter der Logistik, Harry Gnorski. Er ist seit 2000 im Unternehmen und seit 2011 für den Bereich Logistik zuständig.
Jedes Jahr untersucht DEUTSCHLAND TEST im Auftrag des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) die Reputation der 7.000 größten Unternehmen Deutschlands. In Focus Money wurden die Ergebnisse für den Zeitraum März 2020 bis Februar 2021 nun vorgestellt. Knapp 1.200 Unternehmen stehen in ihren Kategorien an der Spitze, wenn es um Management, Nachhaltigkeit, Produkt und Service, Leistung als Arbeitgeber sowie Wirtschaftlichkeit geht. Unter ihnen befindet sich auch die PCK Raffinerie, als eines der größten Unternehmen in Brandenburg. In der Branche „Raffination und Rohstoffgewinnung“ gehört PCK zu den besten und erhielt die Auszeichnung „Höchste Reputation“ mit dem Prädikat „Herausragend“.
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